Fußball Der SV Mettlach als Studienobjekt

Mettlach · Angreifer Alexander Eckert ist im Sommer zum insgesamt dritten Mal zum SV Mettlach gewechselt. Beim Fußball-Saarlandligisten will er diese Saison nicht nur Tore schießen: Eckert führt im Rahmen seiner Master-Arbeit auch eine Trainingsstudie beim SV.

  Alexander Eckert (links) spielte bereits früher für Mettlach in der Saarland- und in der Oberliga. Und auch wenn es auf dem Foto anders aussieht: Es gefiel ihm so gut,dass er erneut zurückkam.

 Alexander Eckert (links) spielte bereits früher für Mettlach in der Saarland- und in der Oberliga. Und auch wenn es auf dem Foto anders aussieht: Es gefiel ihm so gut,dass er erneut zurückkam.

Foto: rup

Besser kann eine Rückkehr kaum laufen: Im ersten Heimspiel des SV Mettlach am Mittwoch vor einer Woche gegen die SV Elversberg II kam Alexander Eckert in der Halbzeit beim Stand von 0:0 für den angeschlagenen Offensiv-Akteur Andreas Becker ins Team. Exakt 13 Minuten später traf er zum wichtigen 1:0-Führungstreffer für seine Mannschaft. Am Ende siegte Mettlach mit 2:0.

„Das Tor habe ich mit meinem rechten Fuß gemacht“, berichtet der 29-Jähriger. Das ist eigentlich sein schwächerer. „Manche behaupten, den hätte ich nur zum Stehen. Jetzt habe ich mal gezeigt, dass das nicht so ist“, erklärt der BWL- und Sportstudent lachend.

Eckert, der in Mainz studiert, kam in der Sommerpause vom FSV Nieder-Olm wieder zurück nach Mettlach. Dort hatte er zuvor schon zwei Mal während seiner Aktiven-Laufbahn gespielt. Unter anderem stand er für den SV in der Spielzeit 2008/09 neun Mal in der Oberliga auf dem Feld. Es folgten Stationen beim SV Schwemlingen-Ballern und bei seinem Heimatverein Spvgg. Merzig an, ehe es im vergangenen Sommer für eine Saison nach Nieder-Olm ging. „Das war aber nicht so das Wahre. Nach einem Trainerwechsel hat es mir dort nicht mehr gefallen.“

Deshalb war Eckert auch froh, als sein Ex-Club aus Mettlach wieder anfragte. „Ich bin mit meinem Studium fast fertig, da hat es mich gereizt, wieder in der Saarlandliga zu spielen“, berichtet der Offensiv-Akteur.

Fast fertig mit dem Studium heißt, dass der 29-Jährige nur noch seine Master-Arbeit schreiben muss. Und bei der kommt sein alter und neuer Club ins Spiel. Eckert wird nach dem Heimspiel des SV an diesem Sonntag um 15 Uhr gegen den TuS Herrensohr in den kommenden Wochen für seine Master-Arbeit eine Studie mit seinen Team-Kollegen durchführen.

„Das Thema wird ,differentielles Training’ sein“, erzählt der 29-Jährige. In seiner Studie will Eckert überprüfen ob diese relativ neue Trainingsmethodik Vorteile gegenüber dem klassischen Training bietet. Aber was ist differentielles Training überhaupt? „Beim klassischen Training wird ein Doppelpass durch ständiges Wiederholen geübt“, klärt Eckert auf. „Beim differentiellen Training kommt zum Passspiel noch eine weitere Aufgabe hinzu. Das kann zum Beispiel sein, dass von den Spielern parallel noch ein Tennisball geworfen werden muss.“

Durch diese zusätzliche Aufgabe soll die Handlungsschnelligkeit geschult werden. Auch kognitive Eigenschaften sollen verbessert werden. Dies soll dazu führen, dass die Fußballer in komplexen Spielsituationen erfolgreicher handeln können – und sie dadurch einen Schritt in ihrer Entwicklung nach vorne machen.

In der Praxis wird die vier- bis fünfwöchige Studie so aussehen, dass für eine halbe Stunde zwei Gruppen gebildet werden. Eine wird von Trainer Christoph Gläsner nach der klassischen Methode trainiert, eine von Eckert nach der differentiellen. „Ich bin selbst gespannt, welche Ergebnisse dabei rauskommen werden“, sagt der Student.

Sein Übungsleiter Gläsner steht dem Unterfangen übrigens sehr positiv gegenüber: „Ich musste Christoph nicht erst groß dafür begeistern. Er war von Beginn an interessiert und fand es gut, dadurch auch mal neuen Input zu bekommen“, freut sich Eckert.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort