Merzig-Wadern Demenzcafé Düppenweiler öffnet wieder

Merzig-Wadern · Nur wenige Wochen war der Treff geschlossen. Jetzt erarbeiten DRK-Kreisverband und der Kreis eine Neukonzeption für das Demenzcafé.

  Daniela Schlegel-Friedrich.

 Daniela Schlegel-Friedrich.

Foto: rup

(red) Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich hat sich erfreut über den Erhalt des Demenz-Cafés in Düppenweiler gezeigt: „Für das Demenz-Café Düppenweiler, das bei Weitem die meisten Gäste hatte, gibt es gute Nachrichten: Es wird in absehbarer Zeit nach der überraschenden Schließung vor wenigen Wochen wieder eröffnet“, heißt es in einer Mitteilung aus dem Landratsamt. Direkt nach der „auch für den Landkreis überraschenden Nachricht“ vom Aus der Einrichtung hätten die Verantwortlichen von DRK und Landkreis-Verwaltung auf Initiative der Landrätin Gespräche geführt, führt Schlegel-Friedrich weiter aus. Auf Einladung des Landkreises habe am 25. April ein Treffen mit den beiden Partnern stattgefunden, auf dem eine tragfähige Lösung für den Standort Düppenweiler gefunden wurde. Aktuell werde in enger Abstimmung zwischen DRK-Kreisverband und dem Landkreis eine Neukonzeption erarbeitet.

Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich erklärt dazu: „Es herrscht Einigkeit zwischen den Partnern, dass es für das Demenzcafé in Düppenweiler einer Neuausrichtung bedarf, um zukunftsfähig zu sein. Auch hier sind die Besucherzahlen in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen.“ Sowohl der Landkreis als auch der Kreisverband seien der Meinung, dass von den drei vorherigen Standorten lediglich das Angebot in Düppenweiler fortgeführt werden sollte. In Perl und Mettlach waren zuletzt nur noch ein bis zwei Gäste. Schlegel-Friedrich: „Die Anerkennungs- und Förderrichtlinie des Landkreises sieht vor, dass an einem solchen Gruppenangebot durchschnittlich mindestens drei Hilfebedürftige teilnehmen müssen.“

Bezüglich des Bedarfs und der Nachfrage habe der Landkreis und insbesondere die Stabsstelle Regionale Daseinsvorsorge nach den Ausführungen der Landrätin bis zum jetzigen Zeitpunkt weder von Hilfebedürftigen noch von Angehörigen Beschwerden wegen der Schließungen erhalten. Vielmehr sei insbesondere in Perl und Mettlach über einen längeren Zeitraum keine Nachfrage für die Nutzung der Demenzcafés erfolgt.

„Fest steht für alle Beteiligten, dass sich der Landkreis im Rahmen seiner gesetzlichen Möglichkeiten auch weiterhin bemüht, die bestmöglichen Betreuungs- und Unterstützungsangebote möglichst wohnortnah für die pflegebedürftigen Bürger zu entwickeln sowie den Ausbau sowohl fachlich als auch materiell zu unterstützen. Und dies immer mit der Maxime ambulant vor teilstationär und teilstationär vor stationär“, stellt Daniela Schlegel-Friedrich klar.

Die Zuständigkeit des Landkreises in diesem Themenbereich liegt nach den Erläuterungen der Landrätin lediglich in der Anerkennung, Förderung und Qualitätssicherung von entsprechenden Angeboten. „Der Landkreis ist weder Träger noch für den Betrieb der Angebote verantwortlich“, heißt es in der Mitteilung aus dem Landratsamt. Das Demenzangebot des Landesverbandes des DRK im Landkreis Merzig-Wadern wurde demnach im vergangenen Jahr mit 15 000 Euro gefördert. 50 Prozent der Förderung waren hierbei Kreismittel, die restlichen Mittel stammen aus dem Ausgleichsfonds der sozialen Pflegeversicherung. Bereits in der letzten Sitzung des Kreistages wurde das Thema behandelt. Als einer der Gründe für die geringere Nachfrage bei den Demenzcafés wird der Ausbau der Tagespflegeangebote gesehen. „Gerade wurden hierzu neue Plätze in Mettlach und Wadern auf Beschluss der Kreisgremien in den Landespflegeplan und in die investive Förderung aufgenommen“, hält der Landkreis fest.

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