Die SZ am 9. November 1989 9. November – Ein Schicksalstag der Deutschen

Merzig-Wadern · Es gibt Tage, die Geschichte schrieben – sei es, weil an ihnen erstmals Menschen auf dem Mond landeten, sei es, weil Deutschland völlig unerwartet erstmals Fußballweltmeister wurde, weil der Eiserne Vorhang fiel oder sei es wegen schlimmer Naturkatastrophen oder Terrorattentate. Doch was hat sich an diesen geschichtsträchtigen Tagen bei uns in der Region getan? Womit hat sich unsere Zeitung an diesen historischen Terminen beschäftigt? Wir haben im Archiv geblättert und nehmen Sie mit auf eine kleine Zeitungs-Reise in die Vergangenheit.

 Rundschau für Merzig-Wadern vom 9. November 1989

Rundschau für Merzig-Wadern vom 9. November 1989

Foto: Jakob Kulick

Der 9. November ist nicht umsonst bekannt als der Schicksalstag der Deutschen. An keinem anderen Datum ereigneten sich im Laufe der vergangenen Jahrzehnte und Jahrhunderte derart viele Geschehnisse, die sich in das Gedächtnis der Deutschen einschrieben. 1918 riefen Philipp Scheidemann und Karl Liebknecht an diesem Tag – unter unterschiedlichen Vorzeichen – die Republik aus. 1923 scheiterte in München Hitlers Putschversuch, 15 Jahre später mordeten Nationalsozialisten während der Novemberprogrome hunderte Juden und zerstörten unter anderem Synagogen und jüdische Geschäfte. Ein freudiger Tag war hingegen der 9. November 1989 als in Berlin die Mauer fiel. Ein Vorzeichen der welthistorischen Zeitenwende ließ sich an diesem Datum auch in der „Rundschau für Merzig-Wadern“ finden.