Das schöne Wetter lockte schon früh an die Wahlurnen Juniorwahl: Grüne erhielten die meisten Stimmen

Merzig. Dass Politikunterricht nicht immer trocken sein muss, erlebten Schüler des Gymnasiums am Stefansberg in der vergangenen Woche. Über 500 Neunt- bis Zwölftklässler gaben ihre Stimmen bei der Bundestagswahl - wenn auch simuliert - ab (wir berichteten)

Merzig. Dass Politikunterricht nicht immer trocken sein muss, erlebten Schüler des Gymnasiums am Stefansberg in der vergangenen Woche. Über 500 Neunt- bis Zwölftklässler gaben ihre Stimmen bei der Bundestagswahl - wenn auch simuliert - ab (wir berichteten). Hier ist das Ergebnis der Juniorwahl:Anzahl der Wahlberechtigten: 504 Anzahl der abgegebenen Stimmen: 476 davon ungültige Erststimmen: 14 davon ungültige Zweitstimmen: 7 Wahlbeteiligung (in Prozent): 94,4%Auszählung Erststimme:Schreiner, Ottmar, SPD, 138Altmaier, Peter, CDU, 127Beck geborene Krauß, Claudia, Grüne, 105Greiber, Sebastian, FDP, 42Pfannebecker, Alfred, Die Linke 30Lehmler, Aloys, NPD, 20Auszählung Zweitstimme Bündnis 90/Die Grünen: 110/ 23,11 % CDU, Christlich Demokratische Union Deutschlands: 86/ 18,07 %SPD, Sozialdemokratische Partei Deutschlands: 77/16,18 %Piraten, Piratenpartei Deutschland: 56/11,76 ProzentFDP, Freie Demokratische Partei: 51/10,71% Die Linke: 37/7,77%NPD, Nationaldemokratische Partei Deutschlands: 24/5,04% Familie, Familien-Partei Deutschlands: 21/4,41%RRP, Rentnerinnen und Rentner Partei: 6/1,26%MLPD, Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands: 1, 0,21%.Merzig-Wadern. Was ist in den Wahllokalen im Grünen Kreis los? Wann gibt es die erste Erkenntnis über die Wahlbeteiligung? Die SZ hat sich umgesehen. Und was hätte sich bei dem fantastischen Wetter am gestrigen Wahlsonntag mehr angeboten als ein Besuch von Wahllokalen entlang der Eichenlaubstraße?Start ist um zehn Uhr im Wahllokal Wadrill Schule. 83 Wähler waren schon da. Das sind zwölf Prozent der Wahlberechtigten hier. "Wenn es so bleibt, bekommen wir eine gute Wahlbeteiligung", schließen die Wahlhelfer Winfried Nickels (SPD) und Michael Becker (CDU) aus den wenigen Zahlen. Im Wahllokal Wadrill Feuerwehrhaus haben bis 10.30 Uhr bereits 23,3 Prozent gewählt. "Das ist viel", sagt Ortsvorsteher Josi Koch (SPD). Er weiß, dass sich in der Stadt Wadern der Anteil der Briefwähler um 25 Prozent auf 1550 Wähler erhöht hat. Zurück nach Wadrill. Hier wird die Wahl vom Statistischen Landesamt analysiert. Die Wahlzettel sind unterteilt nach Altersgruppen. "Das repräsentative Ergebnis dient nur statistischen Zwecken, es bleibt alles anonym", sagt Wahlhelfer Manuel Haßler (FDP). Die erste Erkenntnis: Es waren am Vormittag wesentlich mehr Frauen zur Wahl gegangen.Nächste Station ist Reidelbach, mit 88 Wahlberechtigten einer der ganz kleinen Wahlbezirke. 21 Wähler waren bis 10.45 Uhr da. "Wir haben hier immer eine hohe Wahlbeteiligung, obwohl die Bevölkerung nicht gerade die jüngste ist", sagt Wahlhelferin Margret Schmal, zurzeit parteilos. In der Hochwaldhalle in Weiskirchen ist bis 11.15 Uhr "die Wahlbeteiligung überraschend gut, zumindest für diese frühe Zeit", wundert sich Ortsvorsteherin Ingrid Wilkin (CDU). "Ein Drittel hat bereits gewählt. Es sieht gut aus", befindet auch Wahlhelferin Christa Sende."Die Stimmung ist gut, alles läuft gut", meint um halb zwölf Ortsvorsteherin Maria Greuter (SPD) im Wahllokal Bürgerhaus Rappweiler-Zwalbach. So kurz vor Mittag gehen bei dem herrlichen Wetter die Wahlzettel wie am Fließband weg. 360 Wähler von 1307 Wahlberechtigten waren inzwischen da. Im Bürgerhaus in Scheiden haben bis zum Mittag 40 Prozent gewählt. Das Wahlhelfer-Trio Friedhelm Raueiser CDU), Markus Jakobs und Friedbert Knauer (beide SPD) prophezeien eine Wahlbeteiligung von 70 Prozent. 140 von 400 Wählern in Bergen waren bis 12.30 Uhr im Bürgerhaus zur Wahl gegangen. "Wir kommen heute auf 60 bis 65 Prozent Wahlbeteiligung. Es ist sehr ruhig", sagen Johannes Weins, Heiner Kuhn und Markus Steuer (alle CDU). Der älteste Wähler in Bergen ist 96 Jahre alt war rechtzeitig am Vormittag zur Wahl erschienen. "Bei der Landtagswahl hatten wir 78 Prozent", sagt in Britten Ortsvorsteher Günter Ludwig (SPD). "Es sieht danach aus, als ob wir heute auf das gleiche Ergebnis kommen." Bis 13 Uhr haben in Britten 50 Prozent gewählt, genau wie beim letzten Mal.

Auf einen BlickDas Projekt Juniorwahl ist eine Initiative des gemeinnützigen und überparteilichen Vereins Kumulus und wird seit 1999 parallel zu Europa-, Bundestags- und Landtagswahlen durchgeführt. Ziel ist es, die Schüler schon politisch zu interessieren und zu bilden, bevor sie offiziell wählen dürfen.Der Verein stellt den Schulen Unterrichtsmaterialien zur Verfügung. Mit diesen sollen die Schüler im Vorfeld intensiv mit dem Wahlverfahren und den Parteien in der Bundesrepublik bekannt gemacht werden. Anschließend erhält jeder Juniorwähler einen individuellen Wahlschüssel. Mit diesem hat man Zugang zum Online-Portal der Initiative (www.juniorwahl.de) und kann seine Stimme abgeben. Die Abstimmungen sind den wirklichen Wahlen angepasst. Es werden dieselben Parteien und Abgeordneten gewählt, die auf den Wahlzetteln der Erwachsenen stehen. ian

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