Ärger im Kreis Merzig-Wadern Das mit den Gelben Säcken läuft nicht rund

Merzig-Wadern · Acht Fahrzeuge sind laut der Firma Remondis jetzt im Einsatz, um die Wertstoffsäcke abzuholen. Anfang des Jahres hatten sich Beschwerden gehäuft.

 Remondis hatte Anfang des Jahres die Abfuhr der Wertstoffsäcke im Grünen Kreis unterschätzt. Jetzt soll es besser laufen, berichten Städte und Gemeinden.

Remondis hatte Anfang des Jahres die Abfuhr der Wertstoffsäcke im Grünen Kreis unterschätzt. Jetzt soll es besser laufen, berichten Städte und Gemeinden.

Foto: picture alliance / dpa/David Ebener

Seit Anfang des Jahres ist es in vielen Städten und Gemeinden zu Problemen bei der Verteilung und Abholung von Gelben Säcken gekommen (die SZ berichtete mehrfach). Zum 1. Januar hat die Firma Remondis diese Aufgaben im Kreis Merzig-Wadern übernommen, viele Beschwerden unzufriedener Bürger sind jedoch in den Rathäusern gelandet. Nun scheint sich die Lage langsam zu entspannen.

Nahezu alle Städte und Gemeinden berichten davon, dass es in der Anfangszeit zu mehr oder weniger schwerwiegenden Problemen bei der Abholung gekommen sei. Mit dem neuen Unternehmen hätten sich die Abholzeiten geändert, teilweise hätte der Einsatz neuer Fahrer zu Verzögerungen geführt. „Am Anfang hat das nicht geklappt“, sagt Winfried Steffes von der Gemeinde Perl. Daniel Kiefer, Bürgermeister von Mettlach, berichtet von Verschiebungen von ein bis zwei Tagen in der Anfangsphase. „Das Problem ist bekannt“, bestätigt eine Sprecherin des Unternehmens Remondis auf Anfrage der SZ. Es kämen jetzt insgesamt acht Fahrzeuge zum Einsatz, sodass die Abholung der Gelben Säcke wie eigentlich angedacht laufe. Bei den jüngsten Abholungen sei es nach Beobachtung der Vertreter der Städte und Gemeinden nicht zu größeren Problemen gekommen.

Weitere Verwirrung hat es dadurch gegeben, dass teilweise Verteilstellen weggefallen und neue hinzugekommen sind. „Keiner wusste mehr, wo es Säcke gibt“, erinnert sich Werner Hero, Bürgermeister von Weiskirchen. Da in vielen Kommunen die dortigen Rathäuser Gelbe Säcke ausgeben, sind viele der Bürgerbeschwerden dort gelandet. Steffes von der Gemeinde Perl betont, dass zwischen der Kommune und Remondis beziehungsweise dem „Grünen Punkt“ kein Vertrag bestehe (siehe Info). Dass Säcke ausgegeben werden, sei lediglich ein „Service für den Bürger“, der weiterhin beibehalten werden soll. Auch Werner Ludwig von der Gemeinde Losheim am See sagt, dass die Kommunen nicht verpflichtet seien, sich um die Verteilung der Gelben Säcke zu kümmern.

In Beckingen seien Verteilstellen weggefallen, sagt Heiko Lauer von der Gemeinde. Das Rathaus gebe jedoch weiterhin Gelbe Säcke aus. Warum einzelne Verteilstellen schließen und andere hinzukommen, lässt sich in Summe schwer sagen. Jedoch ist es nach Angaben von Stephan Fandel von der Stadt Merzig seit der Übernahme der Ausgabe und Abfuhr durch Remondis zu einer Änderung gekommen. Bis Ende des vergangenen Jahres haben die Verteilstellen von der zuvor zuständigen Firma zehn Cent Vergütung für jede ausgegebene Rolle erhalten.

„Seit dem 1. Januar wird diese Vergütung nicht mehr bezahlt“, erläutert Fandel. Diese Änderung sei auch der Grund dafür, dass Bürger sich bei der Abholung der Gelben Säcke nicht mehr in eine Liste eintragen müssten. „Aufgrund des Wegfalls der Vergütung ist die aktuell mit der Abfuhr beauftragte Firma im Gegenzug bestrebt, den Aufwand für die Ausgabe Gelber Säcke möglichst gering zu halten“, sagt er weiter. Deshalb werde auf die Listenführung verzichtet.

In Wadern seien die Verteilstellen neu organisiert worden, erläutert Thomas Klein von der Stadt. In vielen Stadtteilen übernähmen nun die Ortsvorsteher die Ausgabe, zudem gebe es private Anbieter. Somit seien bis auf Büschfeld alle Stadtteile abgedeckt, sagt Klein weiter. Laut Angaben von Remondis gibt es im Kreis Merzig-Wadern aktuell 50 Ausgabestellen für Gelbe Säcke.

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