Merzig FWG und FDP müssen sich in Geduld üben

Merzig · In der konstituierenden Sitzung des Stadtrates lehnte Bürgermeister Hoffeld die Fraktionsbildung ab. Er wolle beobachten.

Sie teilen sich im Sitzungssaal des Merziger Rathauses einen Tisch: die beiden Freien Wähler Bernhard Morbe und Hermann Schuh sowie der FDP-Mann Karsten Thomaser. Doch ihre geplante Fraktionsbildung müssen sie erst einmal verschieben. So will es jedenfalls Bürgermeister Marcus Hoffeld – mochte Hermann Schuh noch so für ein Ja des Verwaltungschefs in der konstituierenden Sitzung am Dienstag werben.

„Wir haben die Absicht, und dies haben wir wahrheitsgetreu schriftlich erklärt, in einer Fraktionsgemeinschaft für gemeinsame politische Ziele, zur weiteren positiven Entwicklung der Kernstadt wie auch der Stadtteile einzustehen“, sagte Schuh, der seit zehn Jahren im Besseringer Ortsrat engagiert ist. „Im Sinne eines Neuanfangs und einer zielorientierten Zusammenarbeit erwarten wir, dass Sie sich unserem Ansinnen anschließen und der beabsichtigten neuen Fraktionsbildung zustimmen.“ Mit Karsten Thomaser habe „der Stadtrat einen jungen, aufrichtigen und intelligenten Mitstreiter, der einer ehrenhaften Partei angehört, gewonnen“, worauf man stolz sein könne.

Vermitteln und Ausgleichen nannte Schuh unter anderem als seine Aufgaben im Besseringer Ortsrat. Als stellvertretender Ortsvorsteher habe er sich für die Interessen der Besseringer eingesetzt. Für die künftige Arbeit im Stadtrat habe er das Gleiche vor. Bernhard Morbe nannte er einen engagierten und erfahrenen Kollegen, der aufrichtig und kreativ sei.

Trotz aller Werbung ließ sich der Verwaltungschef nicht erweichen. Er wolle sich zunächst einmal ansehen, ob die Freien Wähler und der Liberale gemeinsame Anträge stellten und gemeinsam abstimmten. Als Grund für sein vorläufiges Nein nannte er den Kommentar von Bernhard Morbe zur früheren Fraktionsgemeinschaft von Freien Wählern, Grünen und Piraten in der Vergangenheit.

Nachdem das Fraktionsbündnis ab 1. April seine Kooperation ausgesetzt hatte, schrieb Morbe auf Facebook: „Weil Freie Wähler, Grüne und Piraten jeweils nur mit nur einem Abgeordneten im Stadtrat vertreten waren, war es tatsächlich ein Notbündnis. Es war für alle drei Parteien die einzige Möglichkeit, in den Ausschüssen vertreten zu sein.“ Nach den Worten von Hoffeld wolle er verhindern, dass es erneut ein solches Notbündnis gebe. Daher wolle er die Zusammenarbeit von der Freien Wählergemeinschaft und der FDP erst einmal beobachten, bevor er entscheide.

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