Verbraucherzentrale klärt besorgte Verbraucher auf Brennende Fragen rund um die Hausdämmung

Merzig · Die Energieberatung der Verbraucherzentrale Saarland hält zum Thema Fassaden, Brandgefahr und Energie Tipps bereit.

() Ist Dämmung brandgefährlich? Die Verbraucherzentrale klärt auf. Dies teilt Theresia Weimar-Ehl von der Verbraucherzentrale des Saarlandes mit.

„Der Hochhausbrand in London lenkte den Fokus der Öffentlichkeit wieder auf möglicherweise brennende Fassadendämmungen“, sagt Reinhard Schneeweiß, Architekt und Energieberater der Verbraucherzentale. „Dies führte zu massiver Verunsicherung bei den Verbrauchern, ob eine Dämmung der Außenwände eine nachhaltige Investition in die eigenen vier Wände darstellt.“ Nach Einschätzung des Energieberaters ist dieser Aspekt ernst zu nehmen.

„Die bisherigen Vorbehalte gegen Wärmedämmung der Außenwände sind in der Regel unbegründet“, meint Schneeweiß. Und: „Die berühmten ‚atmenden Wände’ zum Beispiel gehören ins Reich der Märchen. Dass eine Fassade brennen kann und damit Leib und Leben gefährdet, muss aber in jedem Fall ernst genommen werden“, urteilt der Architekt. Es gebe für die Fassadendämmung nicht-brennbare Alternativen wie Steinwolle, Mineralwolle oder Mineralschaumdämmplatten. Schneeweiß: „Diese weisen etwas schlechtere Dämmwerte auf als Kunststoffschaumplatten. Das kann jedoch ausgeglichen werden durch einen etwa zwei bis vier Zentimeter dickeren Wandaufbau.“ Dafür hätten die Dämmstoffe sowohl ökologisch als auch bauphysikalisch große Vorteile. Viele sind laut Schneeweiß von dem internationalen Verein für zukunftsfähiges Bauen und Wohnen – natureplus – zertifiziert und wesentlich diffusionsoffener als die Alternativen aus Kunststoff.

„Auch die Mehrkosten der mineralischen Dämmstoffe halten sich im Rahmen“, ergänzt der Architekt. „Waren diese vor einigen Jahren noch bei rund zehn Prozent, so nähert sich der Preis inzwischen dem von Kunststoffsystemen an.“ Damit sei die Wirtschaftlichkeit in gleichem Maße gegeben wie bei den konventionellen Polystyroldämmplatten.

„Eine ungedämmte Altbauwand weist in 30 Jahren etwa 550 Euro pro Quadratmeter Energiekosten an Gas oder Öl auf“, nennt Schneeweiß konkrete Zahlen. Eine gedämmte Außenwand habe in derselben Zeit nur Energiekosten von etwa 120 Euro pro Quadratmeter. „Mit der Differenz von 430 Euro lässt sich jede Außenwanddämmung finanzieren“, rechnet der Energieberater aus.

Alle weiteren Fragen beantwortet die Verbraucherzentrale in der persönlichen Beratung. Eine solche Beratung zum Thema Dämmung ist bis Dienstag, 31. Oktober, kostenlos.

Infos und Terminvereinbarung unter Tel. (0800) 8 09 80 24 00. Beratungen in Merzig, Am Gaswerk 10 (gegenüber Stadtwerke), Tel. (0 68 61) 54 44.

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