Turbo-Internet Breitbandausbau kommt in der Region voran

Merzig-Wadern · Turbo-Internet bald auch im Grünen Kreis. Die Ausbauarbeiten laufen auf Hochtouren. Bis Ende 2018 soll die Region komplett versorgt sein.

 Leerrohre, in die später Glasfaserkabel geblasen werden.

Leerrohre, in die später Glasfaserkabel geblasen werden.

Foto: dpa/Carsten Rehder

Schnelles Internet für alle. Das hat der Bundesminister für Digitalisierung, Alexander Dobrindt (CSU),  im Herbst 2015 versprochen. Von diesem Versprechen hat man in der Region Merzig-Wadern zunächst wenig bemerkt. Das soll sich nun ändern: Ziel ist es, bis Ende 2018 das komplette Bundesland mit High-Speed-Internet zu versorgen, welches mit Bandbreiten von mindestens 50 Mbit/s bis 100 Mbit/s für erheblich mehr Möglichkeiten sorgen soll. „Das neue Netz wird so leistungsstark sein, dass Telefonieren, Surfen und Fernsehen gleichzeitig möglich sind“, verspricht die Deutschen Telekom, die im Grünen Kreis mit dem Ausbau der noch unterversorgten Bereiche beauftragt wurde.

Federführung für das Projekt übernimmt der Zweckverband eGo-Saar, dem Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich vorsteht. Neben der Deutschen Telekom sind auch die Unternehmen VSE Net und inexio mit der Erschließung der noch „weißen Flecken“ im Saarland beauftragt.

Bis Ende nächsten Jahres soll der komplette Landkreis mit schnellem Internet versorgt sein. Ortschaften, die nicht im Projekt der eGo-Saar enthalten sind, werden von der Telekom im Eigenausbau mit schnelleren Internetgeschwindigkeiten versorgt werden (siehe Info).

Im September dieses Jahres wurde der erste Spatenstich des ambitionierten und landesweiten Projekts „Breitbandausbau“ in Wadern gesetzt. Laut dem zuständigen IT-Verantwortlichen der Stadt, Walter Mörsdorf, komme man dort gut mit den Arbeiten vorran. „Im Moment sieht es sehr gut aus. In Wadern sind schon die Endarbeiten im Gange, und auch im Löstertal wurde angefangen zu graben.“ Besonders das Löstertal habe der Gemeinde Sorge bereitet, so Walter Mörsdorf weiter. „Das war wirklich unser Sorgenkind. Dort gab es so gut wie keine Internetversorgung.“ Schon Ende November solle man laut dem IT-Fachmann dort mit einer schnelleren Internetverbindung rechnen können. Ebenso seien auch im Ortsteil Wedern die Endarbeiten im Gange. Walter Mörsdorf fügt hinzu: „Je nach Ortsteil gibt es verschiedene Voraussetzungen. In manchen müssen Erdarbeiten stattfinden, um entsprechende Leitungen zu verlegen und in anderen Bereichen müssen nur noch die Leitungen ertüchtig werden.“

Anders schaut es in der Gemeinde Losheim am See aus. „Losheim ist schon relativ gut angebunden. Bei uns handelt es sich nur um Bereiche rund um den Stausee sowie das Neubaugebiet im Westen und zwei Gewerbegebiete im Südosten“, teilt Dr. Josef Kiefer, der die Stabstelle für den Internetausbau der Gemeinde leitet, mit. Ziel sei eine Anbindung mit Glasfaserkabeln, die für Geschwindigkeiten von mindestens 50 Mbit/s sorgen soll, heißt es weiter.

Auch die Gemeinde Beckingen ist laut dem zuständigen Sachbearbeiter Klaus-Peter Schwinn schon relativ gut vernetzt. „Die Telekom hat im letzten Jahr schon viel ausgebaut. Bei uns in Beckingen müssen nur noch zwei Verteilerkästen installiert werden und im Bereich Düppenweiler noch einer“, führt Schwinn weiter aus. Es handle sich dabei lediglich um einen Lückenschluss.

Laut einem Ausbauatlas von eGo-Saar sollte Mettlach die erste Gemeinde im Landkreis sein, die mit dem Ausbau von Breitbandinternet beginnt. Die Voraussetzungen vonseiten der Gemeinde aus seien geschaffen, berichtet Bürgermeister Daniel Kiefer. Passiert sei bis zu diesem Tage allerdings noch nichts, teilt der SPD-Politiker weiter mit.

In der Gemeinde Perl hat sich die Telekom dazu verpflichtet die Internetgeschwindigkeit bis Ende Januar nächsten Jahres zu verbessern. „Gebaut wird momentan noch nichts, es sollte aber bald losgehen“, informiert der zuständige Sachbearbeiter Markus Schade. Noch sei man in Perl zuversichtlich, dass die Fertigstellung der Arbeiten bis Ende Januar schaffbar seien, so Schade. „Wir haben jetzt so lange darauf gewartet, da ist es egal, wann die Telekom anfängt. Hauptsache der Endtermin wird eingehalten“, sagt der Sachbearbeiter weiter.

Laut Angaben der eGo-Saar und der Telekom sollen in Merzig die Stadtteile Mondorf bis Ende Dezember dieses Jahres und Wellingen bis Ende Februar nächsten Jahres ausgebaut werden. In Mondorf sind die Arbeiten schon in vollem Gange, so Pressesprecher Stephan Fandel. „Die Tiefbau- und Zieharbeiten haben diese Woche begonnen. In Mondorf müssen rund 1,5 Kilometer Glasfaserkabel verlegt werden. Größtenteils sind dafür schon Rohranlagen vorhanden“, informiert Fandel. In Wellingen ist man derzeit noch mit der Planung beschäftigt, so Fandel weiter, aber in beiden Stadtteilen sollen die Arbeiten pünktlich zum vereinbarten Endtermin fertiggestellt werden können.

Grund für die unterschiedlichen Starttermine sind nach Worten von Bruno Stolz, Regio-Manager der Telekom, die internen Regelungen der beauftragten Firmen. „Wir arbeiten mit einer Vielzahl von Firmen zusammen, die alle für unterschiedliche Arbeitsschritte zuständig sind. Sie selbst können entscheiden, wann sie was machen. Für uns zählt nur, dass wir unseren Endtermin einhalten können“, erklärt er weiter.

Projektleiter des Zweckverbands e-Go-Saar Thomas Haböck blickt dem ambitionierten Ziel zuversichtlich entgegen: „Das ist auf jeden Fall machbar. Ich bin zur Zeit guter Dinge, dass wir unser Ziel, das komplette Bundesland mit Breitbandinternet zu versorgen, erreichen werden.“ Ebenso verweist er darauf, dass „enorme Arbeiten“ hinter dem aufwendigen Vorhaben stecken. „Dennoch ist das Ziel realistisch“, führt Thomas Haböck weiter aus. Alle involvierten Firmen würden auf „Hochtouren“ arbeiten.

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