Neue Tagespflege in Merzig Betreuung in familiärer Atmosphäre
Merzig · Die neue Tagespflegeeinrichtung auf dem Merziger Gesundheitscampus bietet Platz für 105 hilfebedürftige Menschen.
Es ist nach den Worten von Firmenchef Armin Streit die größte Tagespflege-Einrichtung in ganz Deutschland, die am vergangenen Freitag in Merzig eröffnet wurde (die SZ berichtete kurz). In den neuen Räumen, die sich auf dem Gesundheitscampus in Merzig in unmittelbarer Nähe zur SHG-Klinik befinden, kann für bis zu 105 hilfebedürftige Menschen mit körperlichen oder geistigen Gebrechen, aufgeteilt in fünf Gruppen, in familiärem Rahmen ein Tagespflegeplatz zur Verfügung gestellt werden. Die neu geschaffenen Plätze erfüllen die qualitativen Voraussetzungen des saarländischen Landespflegeplanes, hieß es bei der Eröffnung am Freitag. Zu den Leistungen der Tagespflege gehören Beschäftigungstherapie durch Musik und Spiel, Behandlungspflege, Betreuungsleistungen aller Art sowie ein Patienten-Fahrdienst, der die Hilfsbedürftigen morgens zu Hause abholt.
Seit einigen Jahren bietet die Streit-Gruppe eine teilstationäre Versorgung mit fachkundigem und hilfsbereitem Personal an. Schon im Oktober 2016 hat Firmengründer und Diplom-Pflegedienstleiter Armin Streit den bisherigen Standort seines Unternehmens vom Stadtteil Hilbringen auf den Merziger Gesundheitscampus verlegt und dort die Tagespflege neu eingerichtet.
Am Freitag wurden die neuen Räume offiziell durch den erst kürzlich zum Priester geweihten Johannes Kerber eingeweiht. Der Kaplan betonte bei der Einweihung die Nächstenliebe und appellierte daran, denjenigen zu helfen, die Hilfe benötigen. Armin Streit bedankte sich für das entgegengebrachte Vertrauen der Patienten, Familienangehörigen und Mitarbeiter, ohne die die Arbeit nicht möglich wäre. Monika Bachmann, saarländische Gesundheits- und Sozial-Ministerin war Schirmherrin der Einweihung und lobte in ihrer Ansprache das Engagement von Armin Streit sowie von dessen Mitarbeitern.
Zudem bedankte sie sich bei den Patienten für ihren Mut zum Entschluss „Ja, ich gestalte meinen Tag in der Tagespflege“. „Denn Tatsache ist“, sagte Bachmann, „dass weitaus mehr als 50 Prozent in häuslicher Umgebung gepflegt werden, wenn Pflege nötig ist.“ Ihren Worten zufolge bleibt neben Beruf und Familie wenig Luft, um sich noch zusätzlich um die Pflege der Angehörigen zu kümmern. „Darum ist eine Tagespflege so wichtig, weil die Patienten ihren Tag selbst gestalten können“, sagte Bachmann. Die Einrichtung biete den Angehörigen der Pflegebedürftigen Entlastung und Unterstützung bei der Pflege, so dass sie ihre privaten Angelegenheiten ohne Belastung erledigen und weiter am Berufsleben teilhaben könnten.
Die neuen Räume bieten nach Streits Worten behindertengerechte und barrierefreie Bäder mit Fußbodenbeheizung, viele Ruhe- und Lebensräume mit einzelnen, biografiebezogenen Themenbereichen, in denen sich die Senioren wohlfühlen können. Die überdachten Außenterrassen ermöglichen einen Blick über die angrenzende, 6000 Quadratmeter große Parkanlage.
Die Tagespflege der Streit-Gruppe sucht nach den Worten von Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich „bundesweit Ihresgleichen und ist eine Einrichtung, in der man mit Herz und Verstand versucht, Hilfsbedürftigen eine Umgebung zu bieten“. Denn „ältere Menschen wollen was erleben, wollen lachen und Lebensfreude verspüren, und das können sie hier“, ergänzte die Landrätin. Merzigs Bürgermeister Marcus Hoffeld betonte, wie wichtig der Gesundheitscampus mit der SHG-Klinik im Zentrum für die Kreisstadt sei. Der Gesundheitscampus solle in Zukunft noch weiter ausgebaut und gestärkt werden, unterstrich Hoffeld. Er bedankte sich bei Armin Streit und dessen Mitarbeitern für den Mut und die Arbeit, die sie täglich im Pflegedienst leisten.
Für die Versorgung der Tagesgäste steht nach Angaben des Firmenchefs geschultes Personal mit Erfahrung und Kompetenz zur Verfügung. Darüber hinaus kooperiert die Tagespflege Saarschleife mit der SHG-Klinik Merzig und der Tagesklinik Mettlach, so dass nach Beendigung der dortigen Therapie Weiterbehandlungen durch eigens dafür vorgesehene Krankengymnasten und Physiotherapeuten gewährleistet seien.
