Honzrath Wassertreten für die innere Harmonie

HONZRATH · Freiwillige Helfer haben viel Zeit in die Renovierung der Kneippanlage in Honzrath gesteckt. Jetzt lädt sie wieder zum Besuch ein.

 Die Mitglieder des Helferkreises zur Pflege der Kneippanlage Kollesborn beim Ortstermin mit ihrem Leiter Wolfgang Ortmanns (2.v.l.), Bürgermeister Thomas Collmann (3.v.r.), Ortsvorsteher Joachim Gratz (links) und dem mit 87 Jahren ältesten Mitstreiter Herbert Engstler (rechts).

Die Mitglieder des Helferkreises zur Pflege der Kneippanlage Kollesborn beim Ortstermin mit ihrem Leiter Wolfgang Ortmanns (2.v.l.), Bürgermeister Thomas Collmann (3.v.r.), Ortsvorsteher Joachim Gratz (links) und dem mit 87 Jahren ältesten Mitstreiter Herbert Engstler (rechts).

Foto: Norbert Becker

Seit rund 46 Jahren besteht die Honzrather Kneippanlage am Kollesborn. Sie wurde im Jahre 1972 unter dem damaligen Ortsbürgermeister Nikolaus Schreiner an dieser schönen Stelle am Orts- und Waldrand des mitten im Haustadter Tal gelegenen Dorfes errichtet. Dort bot auch der Wasserspeicher der ehemaligen zentralen Trinkwasserversorgung des Dorfes Honzrath und der Nachbargemeinde Haustadt, die inzwischen durch das Wasserwerk Hargarten erfolgte, die besten Vorsetzungen für eine in die Natur eingebundene Kneippanlage mit Wassertretbecken und Armbädern.

Die idyllische Anlage war einst und ist auch nun wieder ein Schmuckstück, das der Gesundheit und Erholung der Mitbürger dient. Zur Erfüllung der damit verbundenen Aufgaben wurde am 2. Februar 1973 der Kneippverein Honzrath gegründet, und im gleichen Jahr fand die Einweihung der neuen Kneippanlage statt. Aufgaben und Ziele des Vereins, der von insgesamt fünf Vorsitzenden (siehe Info) geführt wurde, waren die Gesundheitsförderung und Informationen nach den Grundsätzen des katholischen Pfarrers und Naturheilkundlers Sebastian Kneipp (1821-1897).

Hierzu zählten eine naturgemäße Lebensweise, die Nutzung der Heilkräfte des Wassers und der Heilpflanzen, Bewegung sowie Harmonie von Körper und Seele. Um die Honzrather Kneippanlage kümmerten viele Jahre die Anwohner der drei Wohnhäuser umfassenden benachbarten Ansiedlung „In der Heck“, ganz besonders der legendäre AwoO-Chef Hugo Waschbüsch und seine Ehefrau Hertha brachten bei größeren Arbeitsmaßnahmen auch ein Awo-Arbeitsteam mit ein, um diese Arbeiten zu erledigen. Durch Tod und Überalterung der Mitglieder wurde es im Laufe der Zeit immer ruhiger um den Kneippverein Honzrath, und dessen Ende war abzusehen. Dieser Tatsache trug die Mitgliederversammlung unter dem Vorsitz von Werner Reinert am 5. April 2013 Rechnung und beschloss die Auflösung des Vereins zum 31. Dezember 2013.

Die Anlage verlor in der Folge zusehends ihr einst schönes Aussehen sowie ihre Anziehungskraft, sie wurde immer seltener genutzt. Einige Mitbürger, darunter der gebürtige Honzrather und pensionierte Maschinenbauingenieur Wolfgang Ortmanns, von 1989 bis 1999 Ortsvorsteher, empfanden es mehr als schade, ihr liebgewordenes Fleckchen Erde in diesem Zustand zu sehen. Ortmanns wollte Abhilfe schaffen und sprach Männer aus dem Ort an, ob sie zur ehrenamtlichen Mitarbeit, neben den hauptamtlich dem Bauhof obliegenden Instandhaltungs- und Reparaturarbeiten, bei der Pflege der Kneippanlage bereit wären. Seine Bitte stieß nicht auf taube Ohren, Ortmanns konnte einen ehrenamtlichen Helferkreis mit 13 Mitbürgern ins Leben rufen, der sich erstmals am 6. Mai 2016 in der Awo-Begegnungsstätte traf.

Dieser Helferkreis sollte mit wechselnden Teams die Reinigung des gefliesten Wassertretbeckens und der in Sandsteintrögen mit eingelassenen Kupferschalen befindlichen Armbäder erledigen und mit einem ständigen Team das Mähen des Rasens, das Schneiden der Hecke, die Säuberung des kleinen Speicher- und Pumpengebäudes sowie die Pumpen- und Armaturenwartung besorgen. Seitdem hat sich der inzwischen auf 17 Männer und eine Frau angewachsene Helferkreis zu zehn Besprechungen getroffenen und die Teams haben vorbildliche Arbeit geleistet, wie es die Besucher sehen können. Sie kommen nicht nur aus Honzrath, sondern auch aus der Umgebung und sind begeistert.

Voll des Lobes über das bürgerschaftliche Engagement waren bei einem Ortstermin ebenso Bürgermeister Thomas Collmann und Ortsvorsteher Joachim Gratz. Sie dankten Ortmanns und seinen Helfern für ihr unentgeltliches Wirken.

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