Brotdorf. Es war schon eine atemberaubende Aufholjagd, die Fußball-Landesligist FC Brotdorf da zu Beginn des Jahres startete. Fantastische 27 Punkte holte die Mannschaft von Spielertrainer Jörg Reimsbach aus ihren 14 Partien des Jahres 2010, gleichbedeutend mit dem Prädikat "Drittbestes Team nach der Winterpause." Dennoch schien es zunächst so, als ob die Merziger nach dem 0:2 im Entscheidungsspiel gegen den VfB Differten den bitteren Gang in die Bezirksliga antreten müssen. Und das, trotz der stolzen Gesamtausbeute von 46 Zählern. Gut drei Wochen nach der Pleite von Roden steht nun jedoch fest: Der FCB bleibt Landesligist! Grund dafür ist ein Verzicht der beiden Jägersfreuder Vereine Teutonia und TuS, die ihre aus der Verbandsliga abgestiegene Spielgemeinschaft vor kurzem aufgelöst hatten und nun als Einzelvereine von einem möglichen Landesliga-Startplatz absehen. Für den FC Brotdorf ist der Klassenverbleib im Endeffekt auf Grund des starken Saison-Endspurts verdient. Ihre Landesligatauglichkeit hat die Reimsbach-Elf eindeutig bewiesen. Und auch wenn die Rettung letztlich nicht auf sportlichem Wege erfolgte, die Freude wird deshalb nicht gemindert. Bleibt die Frage nach der Zusammensetzung des Kaders in der neuen Spielzeit. Zweimal Tolo, zweimal Schuler stehen bisher als Abgänge fest: Das Bruderpaar Mike und Pascal Schuler zieht es zum SV Losheim. Marko Tolo schließt sich dem FC Reimsbach an, auch sein Bruder Mario verlässt die Merziger. "Ich gehe davon aus, dass es bei diesen vier Abgängen bleibt", verrät Kurt Kuhn, der Vorsitzende des FC Brotdorf. Ersatz von außerhalb für die Abgewanderten schließt er aus, vielmehr will der FCB zukünftig die Früchte seiner starken Jugendarbeit ernten. Die JFG Saarschleife, aus dem Zusammenschluss der Jugendabteilungen des FC Brotdorf, des SV Mettlach, der SSV Bachem und des SV Rimlingen hervorgegangen, spielt nicht nur in der A-Jugend-Regionalliga, sondern ist in allen Jahrgängen bestens bestückt. "Wir investieren erheblich in die JFG und wollen in Zukunft vermehrt vom eigenen Nachwuchs profitieren. Die JFG stellt genug Spieler für alle beteiligten Vereine zur Verfügung", erklärt Kuhn. Das ist auch ein notwendiger Schritt. Denn bei aller Freude über das Verweilen in der Landesliga, rein wirtschaftlich gesehen ist die Klasse gegenüber der Bezirksliga nicht gerade rentabel: "Wir haben höhere Kosten und geringere Einnahmen", berichtet Kuhn. Da sind große Sprünge nicht möglich. Um den Klassenverbleib in der kommenden Saison zu schaffen, gilt es laut dem Vorsitzenden, "einen Fehlstart wie im Vorjahr zu vermeiden" und "an die gute Rückrunde anzuknüpfen." Eigentlich ganz einfach.