Beckingen Sorgen um die Zukunft des Ortsvereins

BECKINGEN · Kurz vor seinem bedeutenden Jubiläum im Jahr 2020 plagen das Deutsche Rote Kreuz in Beckingen Personalprobleme.

 Der neue Vorstand des DRK-Ortsvereins Beckingen mit dem DRK-Kreisvorsitzenden Ralf Marx (links) und dem wiedergewählten Ortsvereinsvorsitzenden Siegbert Baum (4.v.l.).

Der neue Vorstand des DRK-Ortsvereins Beckingen mit dem DRK-Kreisvorsitzenden Ralf Marx (links) und dem wiedergewählten Ortsvereinsvorsitzenden Siegbert Baum (4.v.l.).

Foto: Norbert Becker

Auch für nächsten drei Jahre bleibt Siegbert Baum dem DRK-Ortsverein Beckingen als altgedienter erster Vorsitzender erhalten. Bei der Jahresmitgliederversammlung mit Neuwahl des Vorstandes (siehe Info) erhielt der 74-Jährige erneut das Vertrauen.

Nach einem stillen Gedenken an die Verstorbenen erstattete er seinen Bericht mit Rück- und Ausblicken. „Beim Neujahrsempfang des Ortsvorstehers wurde unser Verein für besondere Verdienste um Beckingen geehrt. Ja, wir haben diese Ehrung nach all den Jahren, in denen wir für die Mitmenschen unseres Ortsteils ehrenamtlich und unentgeltlich tätig sind, verdient“, sagte Baum. Doch ihm werde ein wenig unwohl, „und zwar deshalb, weil ich sorgenvoll in die Zukunft unseres Ortsvereins blicke“, bekannte der Vorsitzende. Die Frage, die ihn umtreibt: „ Wer von unseren in den Listen aufgeführten Aktiven kann wirklich noch bei einem echten Einsatz mitwirken?“ Es sehe ein Jahr vor dem Jubiläum zum 120-jährigen Bestehen, das der Ortsverein 2020 feiert, nicht gut aus, mahnte Baum. „Und wenn sich in den nächsten drei Jahren nichts gravierend ändert, wird das Ende unseres einmal sehr aktiven Vereins absehbar sein.“

Baum wies darauf hin, dass schon jetzt kaum noch Sanitätsdienste wahrgenommen werden können. Grund: Die paar Aktiven, dei es noch gebe, sollten immer wieder ran. Diesen werde es auch bald zu viel, da sie nicht mehr so jung und belastbar seien.

Um weiterhin Bereitschaftsdienst bei den verschiedenen Veranstaltungen zu gewährleisten bestehe die Notwendigkeit, dass die Aktiven die erforderlichen Lehrgänge absolvieren. Hier gibt es nach den Worten des Vorsitzenden einen Lichtblick, denn Ende vorigen Jahres besuchten acht Mitglieder einen neuen Erste-Hilfe-Lehrgang und interessieren sich auch für einen Fortbildungslehrgang sowie einen zeitaufwendigen Sanitätsausbildungs-Lehrgang.

Baum bemängelte die Zusammenarbeit auf Bereitschaftsebene in der Gemeinde seit dem dort vollzogenen Führungswechsel. Wichtige und früher übliche Zusammenkünfte der DRK-Ortsvereine und auch gemeinsame Übungen fänden nicht mehr statt. Weiter betonte der Vorsitzende: „Die Politik hat mittlerweile auch erkannt, dass für das Ehrenamt mehr getan werden muss. Nicht umsonst bemühen sich zur Zeit politisch Verantwortliche, das Ehrenamt attraktiver zu machen sowie den Ehrenamtlichen und Idealisten mehr Anerkennung zukommen zu lassen.“

Ob man damit das Nachwuchsproblem in den Griff bekomme, müsse sich erst noch herausstellen. Auch die Ehrenamtskarte werde nach seiner Überzeugung nicht zur Lösung beitragen. Ehrenamtlichkeit sei aber eine wichtige Voraussetzung für unsere doch auch sozial geprägte Gesellschaft. Baum: „Ehrenamtliches Engagement ist gelebte Solidarität und ein Beweis von Verantwortungs- und Leistungsbereitschaft für die Mitmenschen.“ Zu den geleisteten Diensten gehörten vorigen Jahr neben den fünf Blutspendeterminen Bereitschaftsdienste bei Fastnachtsveranstaltungen der Frauengemeinschaft und des Karnevalsvereins in der Deutschherrenhalle.

Der von Schatzmeisterin Jutta Preuß vorgetragene Kassenbericht zeigte, dass die Finanzen des Vereins in Ordnung sind. Die beiden Prüfer Maria Emmel und Markus Harth lobten die exakte Buchführung. Der zweite Vorsitzende und Schriftführer Ewald Preuß ging auf die weiteren Aktivitäten, so die Bewirtung und den Fahrdienst beim Seniorentag, Sanitätsdienste bei Sportveranstaltungen wie Fußball- und Reitturnieren und anderes hin. Unter dem Kreisvorsitzenden Marx, der die Grüße des DRK-Kreisverbandes übermittelte, wurde dem bisherigen Vorstand Entlastung erteilt und die Neuwahl eingeleitet. Mit einem Dank an alle und dem Wunsch an den neuen Vorstand für eine gute Zusammenarbeit sowie glückliche und zukunftsweisende Hand, schloss dann der DRK-Ortsvereinsvorsitzende Baum die Versammlung. Nun gilt es besonders, das stolze Jubiläum im nächsten Jahr vorzubereiten.

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