65 Jahre Schreibwaren Jager Schreibwarengeschäft Jager ist eine Institution

Reimsbach · Seit 65 Jahren besteht das Geschäft in Reimsbach, der persönliche Kontakt zu den Kunden wird heute wie einst  geschätzt.

 Geschäftsinhaberin Birgit Polfer  geborene Emmel (Mitte) mit ihren Mitarbeiterinnen Brigitte Haupenthal (links) und Edina Osmanovic – dieses Trio „schmeißt“ heute das Schreibwarengeschäft Jager in Reimsbach.

Geschäftsinhaberin Birgit Polfer  geborene Emmel (Mitte) mit ihren Mitarbeiterinnen Brigitte Haupenthal (links) und Edina Osmanovic – dieses Trio „schmeißt“ heute das Schreibwarengeschäft Jager in Reimsbach.

Foto: Norbert Becker

Auf 65 Jahre erfolreiche Geschäftstätigkeit kann das Schreibwarengeschäft Jager in Reimsbach, das seit 28 Jahren von Birgit Polfer geborene Emmel als Tochter der Gründerin Waltraud Emmel geborene Jager geleitet wird, mit berechtigtem Stolz zurückblicken.

Am 1. Oktober 1952 wurde es von der gelernten Buchhändlerin Waltraud Jager gemeinsam mit deren Schwestern Magdalena und Josefa in Beckingen neben der damaligen Gaststätte Tiné in der Talstraße eröffnet. Gründerin Waltraud hatte von 1948 bis 1951 eine Lehre in der Merziger Buchhandlung und Bürobedarfsfirma Regler absolviert und arbeitete anschließend in deren, von einem Geschäftsführer namens Nathmann geleiteten Beckinger Filiale, ehe sie sich zu Beginn des Monats Oktober 1952 mit ihren beiden ältesten Schwestern dort selbständig machte.

Nach der Heirat 1953 mit dem Beckinger Herbert Emmel, der damals unweit des Geschäftes in der Schraubenfabrik Karcher als technischer Zeichner arbeitete, übertrug Waltraud die Leitung des Ladens an ihre Schwester Josefa und auch die jüngste Schwester Hannelore rückte in das Team nach. Einige Jahre später wurde das Geschäft in das elterliche Anwesen in der Ortsmitte von Reimsbach verlegt und befand sich in einem kleinen Zimmer dieses Altbaus. Im Jahre 1964 erfolgte der Umbau des Gebäudes zu einem mehrgeschossigen Wohn- und Geschäftshaus, in dessen Parterre das Ladengeschäft den benötigten Platz fand und kurz vor Weihnachten bezogen werden konnte.

Bestand das Warenangebot zunächst nur aus Zeitungen, Zeitschriften und Schreibwaren, folgten nach Aufhebung des bestehenden Monopols Tabakwaren und Toto/Lotto in den 60er Jahren. Nachdem ihre Tante Josefa im Jahre 1989 aus Altersgründen die Leitung abgab, wurde das Geschäft dann von Birgit Polfer, die von 1974 bis 1977 eine Ausbildung als Buchhändlerin im Kaufhaus Pieper in Saarlouis gemacht hatte und dann bis zum Antritt ihrer Kindererziehungszeit in den 80er Jahren dort beschäftigt war, übernommen. Die Poststelle, zu der auch einige Jahre die entsprechenden Bankgeschäfte gehörten, kam hinzu. Um dies auch räumlich abwickeln zu können, musste die Ladenflache auf derzeit 80 Quadratmeter erweitert werden. Viele Jahre halfen die Mutter und Tanten von Birgit Polfer im Laden mit. Seit dies jedoch nicht mehr möglich ist, stehen ihr zwei abwechselnd tätige Aushilfskräfte zur Verfügung. Eine große Auswahl an Zeitungen, Zeitschriften, Schreibwaren, Karten usw. wird angeboten sowie die Serviceleistungen der Post von der Briefmarke bis zum Paketversand.

Der Laden ist ein Begriff im oberen Haustadter Tal und darüber hinaus. „Unser Kundenkreis erstreckt sich weitgehend von Reimsbach, Oppen, Erbringen und Hargarten bis Düppenweiler und Rissenthal“, sagt Birgit Polfer, die den persönlichen Kontakt zur Kundschaft schätzt. Umgekehrt ist diese auch sehr froh, noch wohnortnah die angebotenen Artikel kaufen, die Annahme für Toto/Lotto und die Postdienstleistungen in Anspruch nehmen zu können. Wie lange dies noch der Fall ist, bleibt abzusehen, denn die 62-jährige Geschäftsinhaberin rückt langsam ins Rentenalter und eine Nachfolge ist nicht in Sicht. Ein Aus wäre schade.

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