Renntag in Honzrath Reitsport vom Feinsten auf der Heide

Honzrath · Sonja Daroszewski siegt im „Großen Hindernispreis“, Selina Ehl holt den Sieg im Ausgleich-IV-Rennen beim Renntag in Honzrath.

 Spannender Turfsport in Honzrath: Sonja Daroszewski siegte im großen Hindernispreis des Saarlandes auf „Interior Minister“.

Spannender Turfsport in Honzrath: Sonja Daroszewski siegte im großen Hindernispreis des Saarlandes auf „Interior Minister“.

Foto: Ruppenthal

Auf der Honzrather Heiderennbahn herrschte am Sonntag Hochbetrieb: Tausende Zuschauer haben sich hier eingefunden, um bei der 33. Auflage des Honzrather Pferderennens hautnah dabei zu sein. Viele sind mit Fernglas und Programmheft „bewaffnet“, damit sie das tierische Spektakel auf der 900 Meter langen Bahn noch genauer und bestens informiert verfolgen können. Bei optimalen äußeren Bedingungen mit viel Sonnenschein floriert abseits der sieben Galopprennen auch das Geschäft am Totalisator. Für viele Besucher steht dabei nicht das Geld im Vordergrund, sondern der Nervenkitzel, getreu dem Motto: „Mit einer kleinen Wette wird das Zuschauen nur umso spannender.“ Das gilt auch für die zahlreichen Familien an der Strecke, die den schönen Tag mit einem Ausflug zur Traditionsveranstaltung des Reit- und Rennvereins (RRV) Honzrath verbinden.

Richtig spannend geht es im Ausgleich-IV-Rennen über 1950 Meter um den Lotto Preis zu: Lokalmatadorin Selina Ehl liegt auf dem Rücken von „Noble Fighter“ beim Einbiegen auf die Zielgerade noch hinter der Spitze. Dann aber legt der siebenjährige Wallach einen Endspurt hin, den selbst die Reiterin so nicht erwartet hatte: „Noble Fighter“ zieht auf den letzten Metern noch an der Konkurrenz vorbei und siegt schließlich mit einer halben Länge vor „Wishawizz“ mit Jockey Robin Weber im Sattel - sehr zur Freude von Ehl: „Im Ziel war es richtig spannend. Wir sind ja nur an dritter Stelle auf die Zielgerade gegangen, und ich dachte schon, das wird nichts mehr. Dann aber hat er nochmal richtig zugelegt. Ich freue mich sehr, denn für mich war es das vierte Jahr in Folge, dass ich dieses Rennen hier gewinne“, zeigt sich die 25-Jährige, die seit knapp zwei Jahren selbst in Honzrath heimisch ist, nach ihrem Sieg begeistert.

Damit streicht Ehl erneut die für Rang eins ausgelobten 1500 Euro ein, nachdem sie drei Wochen zuvor in Lebach mit dem Gewinn des „Grünen Bands der Saar“ bereits einen ihrer größten Erfolge nach Hause geritten hatte. „Es war ein sehr erfolgreiches Jahr“, sagt die Wahl-Honzratherin nicht von ungefähr. Sie freue sich besonders für Hans-Peter Rosport, den gesundheitlich derzeit angeschlagenen Besitzertrainer von Noble Fighter: „Es ist schön, dass er den Sieg miterleben konnte und es wieder aufwärts mit ihm geht.“

Auch Ehl selbst durfte sich am Sonntag in der Rolle abseits des Sattels freuen, zwar nicht über den Sieg, denn der ging im Ausgleich-IV-Rennen über 1100 Meter „sicher“ an „Smart Shuffle“ mit Miguel Lopez im Sattel. Nur eine gute Länge dahinter aber belegte „Voices of Kings“ nach einem Kopf-an-Kopf-Duell mit „Betsy Coed“ Rang zwei: „Smart Shuffle steht auf Sand wie eine Eins. Hinter dem Zweiter zu werden, ist aller Ehren wert“, befand die stolze Besitzertrainerin.

Die Reiterin, die Ehls vierjährigen Wallach über die Bahn galoppierte, sollte dann auch beim Höhepunkt eine gewichtige Rolle spielen: Sonja Daroszewski hielt sich im „Großen Hindernispreis“, dem einzigen Jagdrennen, das im Saarland ausgetragen wird, im fünfköpfigen Starterfeld zunächst zurück. Dann aber schieben sich die 25-Jährige und „Interior Minister“ mit jedem Hindernis auf der 3400 Meter langen Distanz immer näher an den führenden Belgier Mario Waterschoot auf „Cro Easy“ heran und reiten auf der Zielgeraden an den begeisterten Besuchern vorbei ihrem überlegenen Sieg beim Höhepunkt des Honzrather Pferderennens entgegen — garniert mit einem Preisgeld von 3300 Euro. Weil die Bremerin auch im abschließenden Verkaufsrennen auf „Cadmium“ triumphierte, hatte sich die Reise ins Saarland für sie umso mehr gelohnt — genau, wie die vielen Tausend Besucher, die auf der Heiderennbahn erneut einem Bilderbuch-Renntag beiwohnen durften.

Thomas Schwinn, Vorsitzender des RRV Honzrath: „Die Rennen haben alle einen guten Verlauf genommen. Das Wetter hat vollauf gestimmt und für einen guten Besuch bei unserer Veranstaltung gesorgt.“

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