Leserbrief Ansiedlungen gut überdenken

Zur geplanten Neuansiedlung eines Verbrauchermarktes in Beckingen (SZ vom 16. 1.)

Gemeinden sollen regionale Händler fördern und den Bestand stützen! Ich bin nicht gegen Discounter. Es stellt sich jedoch die Frage, ob in der Region mit der größten Einzelhandelsdichte Deutschlands nun ständig weitere hinzukommen müssen.

Dadurch werden immer mehr lokale Familienbetriebe wie in Haustadt verdrängt. Regionale Lebensmittelproduzenten bekommen dadurch weniger Verkaufsmöglichkeiten, der Flächenverbrauch setzt sich fort, und die Landwirte bekommen auf Grund des Preis- und Kostendrucks zu wenig Geld für ihre Produkte und müssen noch mehr Chemie einsetzen und technisieren. Zudem ist das Überangebot an Discountern ein reiner Verdrängungswettbewerb, da Nachfrage und Gesamtumsatz nicht größer werden. Es funktioniert dann nur noch auf Kosten der Mitarbeiter, die immer seltener nach Tarif bezahlt werden.

Lokale Betriebe sind im Dorfleben verankert, sponsern Aktivitäten von Vereinen und bereichern das Dorfleben. Discounter sind zentral gesteuert und haben nichts mit der Region zu tun.

Ich würde als Losheimer Bürgermeister keine weitere Neuansiedlung von Discountern zulassen. Ich möchte, dass Konzepte wie Multi-Koppes in Wahlen oder der Bauernladen in Hausbach und Rimlingen unterstützt werden. Das fördert regionale Kreisläufe und bringt uns mehr gesunde und fair bezahlte Lebensmittel. Sinnvoll ist auch eine Markthalle mit Frische- und Regionalprodukten sowie die Stabilisierung des Vollsortimenters.

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