Hargarten Stabwechsel beim Heiligen Mann

HARGARTEN · Der beliebte Nikolaus von Hargarten, Peter Schorn, hat die Aufgaben als Freund der Kinder an Jonas Kammer übertragen.

 Der bisherige Hargarter Nikolaus, Peter Schorn (rechts), übergibt im Beisein von „Knecht Ruprecht“ Sebastian Marx (Mitte) in der Oppener Lückner-Lodge die Amts-Utensilien an seinen Nachfolger Jonas Kammer.

Der bisherige Hargarter Nikolaus, Peter Schorn (rechts), übergibt im Beisein von „Knecht Ruprecht“ Sebastian Marx (Mitte) in der Oppener Lückner-Lodge die Amts-Utensilien an seinen Nachfolger Jonas Kammer.

Foto: nb

Der Besuch von St. Nikolaus am 5. oder 6. Dezember bei Familien mit kleinen Kindern gehört seit langer Zeit zum heimischen Brauchtum, so auch in Hargarten. Der heutige zweite Vorsitzende des Heimat- und Kulturvereins Hargarten, Herbert Dewes, hatte im Jahre 1962 als 16-jähriger Initiator des damaligen Jugend- und Theatervereins, der nicht nur mit seinen Aufführungen zu begeistern wusste, die entsprechende Idee zu den Nikolausbesuchen. Die Mitbürgerin Therese Schorn schuf als Näherin die notwendige Bischofskleidung.

Mit dieser Ausstattung machte Dewes dann erstmals seine Hausbesuche als St. Nikolaus. Sie wurden zu einem Erfolg und weiteten sich von Jahr zu Jahr über die Ortsgrenze hinaus auch in Nachbardörfer aus. Nach zwölfjähriger Tätigkeit gab Dewes im Jahre 1974 das ehrwürdige Amt an seinen Mitbürger Ralph Schorn ab, der es dann 25 Jahre ausübte. Ihm folgte Christoph Lorenz bis 2010. Als Knecht Ruprechtdarsteller hatten bis dahin Günther Gehl, Werner Dietrich, Franz-Josef Morscheid, Gerdi Groß, Berti Groß, Stefan Kammer und Christian Marx erfolgreich mitgewirkt.

2010 trat dann Peter Schorn in die großen Fußstapfen, die sein Onkel Ralph in dem Vierteljahrhundert von 1974 bis 1999 und sein Nachfolger Christoph Lorenz im Jahrzehnt danach hinterlassen hatten. Doch auch Peter verstand sein „Handwerk“ bestens und fungierte neun Jahre als St. Nikolaus, wobei er in dieser Zeit Sebastian Marx als Knecht Ruprecht zur Seite hatte. Alljährlich stieg die Zahl der Besuchswünsche, die man, soweit es geht, an zwei Tagen terminlich erfüllt hat. Der mittlerweile 33-jährige Peter Schorn ist nun selbst angehender Vater und will daher nicht mehr weiter den Nikolaus spielen. „Ich habe in meiner langen Zeit gerne mit meinem Ruprecht die Kinderherzen erfreut. Es waren viele schöne Erlebnisse, als wir die Kinder mit unserem Besuch überraschten. Manches wurde von den Eltern auf Zettel geschrieben, aber wir haben den Kindern jedoch gesagt, dass sie lieb seien“, blickt er zurück nach seinem letzten Auftritt am Freitagabend zurück. An diesem Abend kam es in der von seiner Schwester Anke als Wirtin betriebenen Lückner-Lodge in Oppen im Beisein von Freunden, Eltern und Verwandten zur feierlichen Übergabe der Nikolaus-Utensilien wie Bischofsstab, Mitra, Kleidung und Bart an seinen Nachfolger, den 22 Jahre alten Jonas Kammer, der das würdevolle Amt genauso engagiert fortführen will.

Dabei hat Jonas Kammer die volle Unterstützung von Sebastian Marx (26), der zusagte, weiterhin als bestens erprobter Ruprecht mit von der Partie zu sein. Beide wollen nach eigenem Bekunden alles dafür tun, dass die Nikolausbesuche als heimatliches Brauchtum noch lange in Hargarten und Umgebung erhalten bleiben.

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