Nordamerikanische Ringschnabelente überwintert an der Saar

Schwemlingen. "Hierbei werden wir gemeinsam die Saar-Aue bei Schwemlingen durchqueren und einiges über unsere Singvögel im Winter und unsere Wintergäste in der Aue erfahren, erläutert Rolf Klein, Vorsitzender des Merziger Nabu

 Erstmalig wurde der Vogel im Oktober 2008 entdeckt.  Foto: SZ

Erstmalig wurde der Vogel im Oktober 2008 entdeckt. Foto: SZ

Schwemlingen. "Hierbei werden wir gemeinsam die Saar-Aue bei Schwemlingen durchqueren und einiges über unsere Singvögel im Winter und unsere Wintergäste in der Aue erfahren, erläutert Rolf Klein, Vorsitzender des Merziger Nabu.

Extrem selten

So verbringt etwa die extrem seltene nordamerikanische Ringschnabelente auch diesen Winter wieder an der Saar im Bereich Rehlingen/Beckingen/Saarfels. Erstmalig wurde der Vogel im Oktober 2008 entdeckt und blieb bis in den März 2009. Auch im November 2009 tauchte sie wieder auf und verweilte bis März 2010. Auch in diesem Winter ist der Vogel wieder an exakt der gleichen Stelle anwesend wie in den Vorjahren, berichtet Rolf Klein. Der Aufenthaltsort ist fast ausschließlich die Saar im Bereich zwischen Staustufe Rehlingen und Niedmündung bei Saarfels, lediglich bei Hochwasser weicht sie auf umliegende Flächen aus.

Dieser nordamerikanische Gast stellt erst den zweiten Nachweis dieser Vogelart für das Saarland überhaupt dar, wie aus der wissenschaftlichen Kartei des "Ornithologischen Beobachterring Saar" hervorgeht. In Deutschland werden jedes Jahr nur ein bis zwei Exemplare dieser sehr seltenen Vogelart festgestellt. Momentan ist dieser Irrgast, welcher wahrscheinlich von seiner Heimat an der Ostküste Nordamerikas vertrifftet wurde, der einzige Vertreter seiner Art in Deutschland. Wie er sich hierhin verirren konnte, dazu Rolf Klein: "Da diese Vögel ihre Heimat nicht mehr finden, schließen sie sich meist an Trupps ihres europäischen Pendants von Reiherenten an. So auch dieser Vogel, der sich stets in Begleitung von bis zu 150 Reiherenten aufhält."

Weil die Saar als nicht zufrierendes Fließgewässer ein über Jahrzehnte traditionell genutztes Reiherenten-Überwinterungsgebiet ist, kommen diese auch jährlich zum Überwintern wieder dort hin zurück. "Da die Ringschnabelente hier in Europa nun stets sich mit Reiherenten zusammen aufhält, kommt auch sie als standorttreuer Vogel zusammen mit diesen wieder auf die Saar im Winterhalbjahr zurück", sagt der Vogelexperte.

Sommeraufenthalt unbekannt

Wo sich die bei uns überwinternden Reiherenten im Sommer aufhalten, ist nicht bekannt, so auch nicht wo sich die "Beckinger" Ringschnabelente aufhält, wahrscheinlich wohl aber in Nordost-Europa. Rolf Klein: "Potenziell ist es möglich, dass es im Brutgebiet zu einer Mischbrut der Ringschnabelente mit einer Reiherente kommt." Die daraus entstehenden Jungen könnten sich auch diesem Trupp anschließen und somit als Hybriden, also Mischlinge zwischen den beiden Elternarten, ebenfalls erkannt werden. Ein solcher Hybrid wurde jedoch noch nicht festgestellt ob es noch zu einer Feststellung eines solchen kommen wird, beziehungsweise wie lange unserer Ringschnabelente das Saarland im Winter besuchen wird werden die nächsten Jahre zeigen. "Eins ist jedoch sicher: Diesem Amerikaner scheint es im Saarland zu gefallen", findet Rolf Klein. red

Treffpunkt: am Sonntag, 9. Januar, um zehn Uhr am Sportplatz Schwemlingen.

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