Düppenweiler Neustart für Demenzcafé in Düppenweiler

DÜPPENWEILER · Eigentlich wollte das DRK das ehrenamtliche Betreuungsangebot einstellen, doch nach Intervention der Politik bleibt der Treff erhalten.

 Besuch in der Gruppenstunde für Demenzkranke im wieder geöffneten Café Vergissmeinnicht in Düppenweiler durch die Gäste MdL Martina Holzer (links), den SPD-Gemeinderatsfraktionsvorsitzenden Josef Bernardi (2.v.l.), Projektleiterin Anke Ewen (rechts), DRK-Kreisgeschäftsführer Michael Hoffmann (2.v.r.) und Bürgermeister Thomas Collmann (3.v.r.). Am Kopfende sitzt der Cafeleiter Gerold Ohnmacht.

Besuch in der Gruppenstunde für Demenzkranke im wieder geöffneten Café Vergissmeinnicht in Düppenweiler durch die Gäste MdL Martina Holzer (links), den SPD-Gemeinderatsfraktionsvorsitzenden Josef Bernardi (2.v.l.), Projektleiterin Anke Ewen (rechts), DRK-Kreisgeschäftsführer Michael Hoffmann (2.v.r.) und Bürgermeister Thomas Collmann (3.v.r.). Am Kopfende sitzt der Cafeleiter Gerold Ohnmacht.

Foto: Norbert Becker

Das Café Vergissmeinnicht für an Demenz erkrankte Mitbürger im DRK-Haus in Düppenweiler ist seit einer Woche zur Freude der betroffenen Personen und ihrer Angehörigen sowie des bisherigen und auch künftigen Leiters Gerold Ohnmacht, Vertretern aus der Politik und des DRK-Kreisverbandes wieder in Betrieb.

Im April hatte die SZ in mehreren Artikeln über das sehr unvermittelte Ende des Cafés und eine entsprechende Reaktion der SPD-Politiker Martina Holzner (MdL), Bürgermeister Thomas Collmann und des Vorsitzenden der SPD-Gemeinderatsfraktion Beckingen, Josef Bernardi berichtet. Die SPD-Vertreter hatten seinerzeit einhellig betont:„Die Schließung ist für uns nicht hinnehmbar“, und das hat Wirkung gezeigt. Ohnmacht konnte die drei Politiker am Dienstagnachmittag zur nunmehr zweiten Gruppenstunde nach dem Neubeginn begrüßen, ebenso den DRK-Kreisgeschäftsführer Michael Hoffmann und die für die Demenzarbeit des DRK im Landkreis Saarlouis und nun auch für Merzig-Wadern zuständige Projektleiterin Anke Ewen.

„Nach dem abrupten Ende und einer Zwangspause haben wir uns am 15. Mai zur Wiedereröffnung unseres Cafés Vergissmeinnicht entschlossen. Auf die Hintergründe werde ich nicht näher eingehen, aber so geht man mit den Besuchern, den Angehörigen und ehrenamtlichen Helfern nicht um“, erklärte Ohnmacht. Nach seinen weiteren Ausführungen wurde bei einer Besprechung im Landratsamt Merzig im Amt für soziale Angelegenheiten der Rahmen für die zukünftige Arbeit abgesteckt. Danach soll das Café nun neben der Betreuung von Demenzkranken auch auf andere altersbedingte Erkrankungen erweitert werden, wobei die Betonung auf einer fachgerechten Betreuung, die über die Grenzen der Gemeinde Beckingen hinausgehe, liege. Hierzu stehe ein vom DRK-Kreisverband gestellter Fahrdienst für einen behindertengerechten Transport der Personen zur Verfügung. Der DRK-Kreisverband, also nicht mehr der Landesverband, übernimmt die Trägerschaft.

Betreiber des Café Vergissmeinnicht bleibt der DRK-Ortsverein Düppenweiler. Die Leitung obliegt weiterhin dem Mitglied und pensionierten Krankenpfleger Gerold Ohnmacht. Der Landkreis Merzig-Wadern wird die finanzielle Absicherung übernehmen. Geplant ist auch eine Betreuung von anderen Personen mit Pflegegraden neben den Öffnungszeiten des Cafés, die aber personell und organisatorisch abgeklärt wird. „Ich möchte mich bei unserem DRK-Kreisgeschäftsführer Michael Hoffmann sowie den Vertretern des Amtes für soziale Angelegenheiten der Kreisverwaltung Peter Wilhelm und Sarah Baltes für die doch rasche unbürokratische Hilfe herzlich bedanken, so dass wir unsere Arbeit schnell wieder aufnehmen konnten“, sagte Ohnmacht. Sein Dank gehe auch an die SPD-Abgeordnete Holzner, „die im Sozialausschuss des Landtags unsere Sache vertreten hat“, sowie an Bürgermeister Collmann und den SPD-Gemeinderatsfraktionsvorsitzenden Bernardi für deren Unterstützung. „Wir sind froh, dass wir unsere Aufgabe wieder erfüllen können und ich wünsche uns dazu ein Glückauf“; betonte der Demenzgruppenleiter.

Bürgermeister Collmann sagte: „Ich bin froh, dass wir das Demenzcafé aufrecht erhalten können.“ DRK-Kreisgeschäftsführer Hoffmann wies auf die überraschende Schließung sowie den jetzigen Neubeginn hin: „Ein solches Angebot darf nicht lange vakant sein, sonst springen die Leute ab. Die vorgesehene allgemeine Öffnung finde ich eine tolle Idee“, befand er und versicherte die Unterstützung seitens des DRK-Kreisverbandes. „Das ist klasse, sich nach so kurzer Zeit wieder hier zu sehen“, betonte Martina Holzner. Sie lobte die großen Verdienste zum Erhalt des Cafés und zeigte sich zuversichtlich über den Erfolg. Projektleiterin Ewen, die bereits für drei Cafés mit gutem Zuspruch im Kreis Saarlouis zuständig ist und nun zudem auch diese Arbeit im DRK-Kreisverband leistet, sagte, die Projekte sollten Angehörige entlasten, beraten und begleiten, wobei auch ein Hausbesuchsdienst angeboten werden soll.

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