Mundart Mundartnachmittag strapazierte die Lachmuskeln der Gäste
Haustadt · Von Norbert Becker
Der alljährliche Mundartnachmittag des Kultur- und Heimatvereins Haustadt (KHV) erfreut sich über die Ortsgrenze hinaus großer Beliebtheit. So fanden sich am Sonntagnachmittag wieder über 100 Gäste aus nah und fern im Saal Urhahn-Adam ein, wo sie vom ersten Vorsitzenden Paul Remmel begrüßt wurden. Vereinsmitglied Friedel Brack moderierte in altbekannter lockerer Art die Veranstaltung, zu der traditionell auch Kaffee und Kuchen gehörten.
Das Programm eröffnete dann Klaus Schneider aus Saarbrücken, der mit seiner „Quetschkommode“ (Akkordeon) und Gesang das Publikum einstimmte, unter anderem mit Erinnerungen an die Kindheit als man noch Indianer gespielt hat und in der Schule noch fürs schwätzen den Hosenboden versohlt bekam. „Dass wor än scheene klore Zeit“, befand er. Die in Kastel aufgewachsene und in Nalbach lebende Mundartautorin Birgit Klein brachte Geschichten aus den Hochwalddörfern, so unter anderem von der abergläubigen Bevölkerung und wie das kleine Brüderchen im Puddelgrawen feststeckte.
Die gebürtige Haustadterin und nun in Rissenthal wohnhafte Heimatdichterin Rosemarie Lehnen erinnerte an die Geschichte ihres Geburtsortes, der lange Sitz des Bürgermeisteramtes Haustadt war, auch an vieles schon in Vergessenheit geratenes und an die Namen etlicher Haustadter Kinder, die mit ihr (Jahrgang 1942) in dem Dorf, das damals noch eine andere Prägung hatte, zusammen gespielt haben.
Eine interessante und lustige Vorstellung boten auch wiederum die Haustadter Eigengewächse Michael Kiefer, der zuvor die saarländische Nationalhymne präsentierte, und Ilka Theis mit ihrem weithin bekannten und beliebten Auftritt als „Lussi´s kleine Bühne“. Ihre Themen waren unter anderem das Ende der Sommerzeit verbunden mit dem Umstellen der Uhren, was bei der Eieruhr mehr oder weniger Sand bedeute, die Bildung der neuen Jamaika-Regierung mit der Erfahrung von Annegret Kramp-Karrenbauer wie man diese kaputt macht, eine Nachlese zu den Wahlsprüchen sowie den Vorstandswahlen des KHV.
In gekonnter Manier berichtete Irmgard Diwersy aus Bachem in der ihr angeborenen Mundart vom Treiben ihrer Kinder bei einer Zugfahrt nach Saarbrücken, vom Wurstverbot an Freitagen und vom Opa, der mit 75 noch seine Naupen bekam. Natürlich war auch Mundartdichter Hans-Peter Spelz aus dem Nachbarort Honzrath wieder mit von der Partie und befasste sich mit Themen wie „Et erschde Mol met em Fahrrad em Wald on de erschde Zigarett em Lewen“, der Entwicklung der Frau, der Flemm, dem alten Depp und anderen.
Das Ende des Bergbaues und was dabei so mit erlebt wurde, die Aufklärung durch die Freundin oder auch die Entscheidung, ob mer de Oma dumm sterben lassen soll, schilderte die Saarlouiser Mundartdichterin Karin Peter.
In Burbacher Dialekt trug Klaus Schneider abschließend das Gedicht „Des Sängers Fluch“ nebst anderem vor. Moderatorin Brack bedankte sich bei allen Mitwirkenden sowie Techniker Frank Schneider. Der Vorsitzende Remmel überreichte als Anerkennung jeweils ein Präsent.