Minister Mörsdorf an der Schaufel

Erbringen. Ein ungewohntes Bild: Ein leibhaftiger Minister steht im Graben für die Wasserleitung und schippt Aushub nach oben. Das Projekt in Erbringen ist ein "Tatort Dorfmitte" des Umweltministeriums, dessen Chef Stefan Mörsdorf packt in Erbringen selbst mit an. Bürger setzen an den Tatorten ehrenamtlich ihre Arbeitskraft ein, um neue Lebensqualität in der Dorfmitte zu schaffen

 Der Minister packt an. Foto: SZ

Der Minister packt an. Foto: SZ

Erbringen. Ein ungewohntes Bild: Ein leibhaftiger Minister steht im Graben für die Wasserleitung und schippt Aushub nach oben. Das Projekt in Erbringen ist ein "Tatort Dorfmitte" des Umweltministeriums, dessen Chef Stefan Mörsdorf packt in Erbringen selbst mit an. Bürger setzen an den Tatorten ehrenamtlich ihre Arbeitskraft ein, um neue Lebensqualität in der Dorfmitte zu schaffen. Wenn möglich, unterstützen Minister und Staatssekretär die Projekte auch durch persönlichen Arbeitseinsatz vor Ort. Mörsdorf hält sich nicht mit Reden auf, sondern schippt. Siegbert Minas macht die Bauleitung vor Ort. Beim Aufpicken des harten Gesteins leisten Bagger und Pickhammer von Jürgen Wagner wertvolle Hilfe. Siegfried Seger fährt mit seinem Traktor den Aushub weg. Die Quelle "Rodelsborn" soll zukünftig am Fuße des Berghangs rechts neben dem Feuerwehrhaus in einem Sandsteintrog gefasst werden und von da aus bis zur Straße oberirdisch über den Platz fließen, erklärt Ortsvorsteher Daniel Minas. Außerdem solle eine Treppe vom zukünftigen Brunnenplatz aus den Zugang zum Wanderweg im Buchwald ermöglichen und auch den historischen Wasser-Hochbehälter im Wald zugänglich machen. Mit einer Infotafel wolle man auf die Geschichte der Wasserversorgung hinweisen. Bänke sollen zum Verweilen einladen. "So ein bürgerschaftliches Engagement hat es in Erbringen schon lange nicht mehr gegeben", lobt Bürgermeister Erhard Seger das rege Treiben an der Brunnenbaustelle. Er dankt für die materielle und ideelle Unterstützung des Ministeriums und führt zum zweiten Projekt in Erbringens Dorfmitte: Der neuen "Scheier". Sie liegt dem Rodelsborn quasi gegenüber auf der anderen Seite des Dorfplatzes. Der Neubau sehe ja wie ein altes Bauernhaus aus, stellt Mörsdorf angenehm überrascht fest. Fenster und Türstürze aus Abrisshäusern wurden gekonnt in den Bau integriert, erklärt Seger. Die "Scheier" solle Veranstaltungen auf dem Dorfplatz auch bei schlechtem Wetter ermöglichen. Das Obergeschoss ist als Ausstellungsfläche für die regionale Geschichte geplant. Das Umweltministerium fördert die "Scheier" aus Mitteln der Dorferneuerung. Sie bildet gemeinsam mit dem Dorfplatz und der Begegnungsstätte am Rodelsborn die neu erstandene Erbringer Dorfmitte. red

Auf einen BlickTatort Dorfmitte ist ein Melanie-Projekt des Umweltministeriums. 65 Dörfer beteiligen sich. Dabei setzen mehr als 1300 Bürger an den Tatorten ehrenamtlich ihre Arbeitskraft ein, um neue Lebensqualität in der Dorfmitte zu schaffen. 90 Prozent der Materialkosten werden vom Umweltministerium bezuschusst, bis maximal 3000 Euro pro Tatort. red

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort