Messdiener wehren sich im Streit um Beckinger Pfarrer

Beckingen · Werden Kinder in Beckingen instrumentalisiert, um öffentlich für den Verbleib des Pfarrers einzutreten? Das legt die Fachstelle für Kinder- und Jugendpastoral des Bistums in Dillingen nahe. Die Messdiener sind empört.

 Christoph Eckert.

Christoph Eckert.

Foto: Bistum Trier

Der Streit um das Amtsenthebungsverfahren gegen den Beckinger Pfarrer Christoph Eckert wird mit immer härteren Bandagen geführt. Beinahe täglich erreichen die SZ offene Briefe , Erklärungen und Leserbriefe. Im Zentrum des Konflikts zwischen Anhängern und Gegnern des Pfarrers, der trotz Aufforderung des Bistums die Pfarrei nicht wechseln will, stehen nun ausgerechnet Kinder und Jugendliche.

Die Fachstelle für Kinder- und Jugendpastoral des Bistums Trier in Dillingen und die Fachkonferenz Jugend des Dekanats Merzig hatten vor wenigen Tagen in einem offenen Brief ihre "große Sorge" über die Vorkommnisse in der Pfarreiengemeinschaft geäußert (die SZ berichtete). Wörtlich heißt es: "Wir beobachten, dass Kinder und Jugendliche dazu aufgefordert werden, Statements abzugeben und sich zu positionieren. Viele fühlen sich in diesem Zusammenhang unter Druck gesetzt und befürchten negative Konsequenzen, wenn sie sich einer Positionierung entziehen bzw. sich neutral verhalten wollen. Besonders besorgniserregend ist für uns, dass dabei Erwachsene Kinder und Jugendliche instrumentalisieren, um ihren persönlichen Interessen scheinbare Unterstützung zu verleihen." Eine Instrumentalisierung durch Mitarbeiter in der Kinder- und Jugendarbeit sei "eine grobe Verletzung professionellen Handelns".

Nun melden sich die Messdiener der Pfarreiengemeinschaft zu Wort. Es könne sich bei dem Vorwurf nur um die von Jugendlichen aufgenommenen und im Internet veröffentlichten Kurzvideos handeln, in denen für den Verbleib von Pfarrer Eckert geworben wird. "Die Filme wurden von uns Jugendlichen in Eigeninitiative selbst angefertigt", schreiben die Messdiener. Sich gegen das Amtsenthebungsverfahren zu wehren, sei "unser gutes Recht". Die Messdiener seien mit Pfarrer Eckert stark verbunden. "Daher bedurfte es keines Druckes von außen, diese Videos anzufertigen." Die Messdiener sprechen in ihrer Erklärung von "abstrusen, möglicherweise sogar anonymen Anrufen", die zu dem offenen Brief geführt hätten. Weder mit den Verantwortlichen vor Ort noch mit den Jugendlichen habe es vorher ein Gespräch gegeben.

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