Kinder haben keine Knautschzone

Reimsbach · „Achtung Auto“ hieß es an der Reimsbacher Grundschule: Albert Port vom ADAC Saarland brachte den Schülern der vierten Klasse die wichtigsten Grundbegriffe zur Sicherheit im Straßenverkehr bei.

 Die Klasse von Lehrer Klaus Seger (rechts mit der Flagge) der Grundschule Reimsbach präsentierte sich nach der Verkehrsschulung mit den rot-weißen Hütchen (Pylonen) und Flyern. Mit auf dem Foto ist ADAC-Moderator Albert Port (Mitte). Foto: Norbert Becker

Die Klasse von Lehrer Klaus Seger (rechts mit der Flagge) der Grundschule Reimsbach präsentierte sich nach der Verkehrsschulung mit den rot-weißen Hütchen (Pylonen) und Flyern. Mit auf dem Foto ist ADAC-Moderator Albert Port (Mitte). Foto: Norbert Becker

Foto: Norbert Becker

Jeweils zwei Schulstunden besonderer Art erlebten am Freitag nacheinander die beiden vierten Klassen der Grundschule Reimsbach , begleitet von Klassenlehrerin Nicole Hoffmann oder Klassenlehrer Klaus Seger, auf dem nicht weit entfernten Marktplatz. Hier wurden sie von Moderator Albert Port vom ADAC Saarland zu dem Programm "Achtung Auto" begrüßt, das vom saarländischen Kultusministerium unterstützt und als wesentlicher Beitrag zur schulischen Verkehrserziehung empfohlen wird.

Das ADAC-Projekt, dessen Partner die Firmen Opel und Michelin sind, könne nach Überzeugung der Verantwortlichen einen wertvollen Beitrag zur Verbesserung der Verkehrssicherheit für die Schwächsten auf unseren Straßen leisten. Mit "Achtung Auto" werde ein Stück Verkehrsrealität in die Schulen gebracht und eine persönliche Erfahrung vermittelt, die möglicherweise Leben retten könne.

Die Schüler wussten vom ADAC , dass man von diesem bei einer Autopanne Hilfe erhält, ein Abschleppdienst kommt und Rettungshubschrauber zur Verfügung stehen. Aber von dort gibt es auch Verkehrsprogramme und eines davon heißt "Achtung Auto", um Unfälle zu verhindern.

"Ihr Kinder seid als Fußgänger oder Radfahrer die schwächsten Verkehrsteilnehmer, denn ihr habt keinen Airbag, keinen Gurt, kein ABS, keine Stoßstange und keine Knautschzone ", erklärte Port. Das Projekt "Achtung Auto" wirkt mit eigenen Aktivitäten auf die Erlebniswelt der Kinder ein und ermöglicht ihnen, den Zusammenhang zwischen Geschwindigkeit, Reaktionsweg, Bremsweg, Fahrbahnbeschaffenheit und dem daraus resultierenden Anhalteweg selbst zu erkennen. Hierbei erleben die Schüler unmittelbar verschiedenen Situationen aus Sicht der Verkehrsteilnehmer als Fußgänger oder Radfahrer.

Die Schüler waren zunächst selbst aktiv. Sie liefen jeweils zu dritt, stoppten aus vollem Lauf an einer weißen Linie und mussten erkennen, dass sie nicht sofort stehen bleiben konnten. Noch länger dauerte es, als sie auf die vom Moderator geschlagene Fahne als Zeichen zum Stoppen hin (Reaktionszeit) anhalten sollten. Aus dieser Erkenntnis wurde die Lehrformel "Reaktionsweg plus Bremsweg gleich Anhalteweg" erarbeitet, die sich wie ein roter Faden durch die weiteren Übungen zog. Diese, zunächst selbst "erlaufene" und anschließend auch von einem Teil der Kinder mit Fahrrädern "erfahrene" Regel galt es dann auf das Auto zu übertragen. Jedes Kind erhielt einen kleinen, nummerierten rot-weißen Pylon mit der Aufgabe, ihn an der Stelle zu postieren, an der es das Anhalten des vom Moderator gesteuerten bremsenden Fahrzeuges erwartete.

Im ersten Anlauf verschätzten sie sich sehr. Im Versuch mit nasser Fahrbahn standen die Pylonen ausreichend weit weg. "Ihr wärt jetzt alle unverletzt und habt alle bestanden", sagte Moderator Port. Lehrer Seger dankte ihm für den gelungenen Verkehrsunterricht dieser Art, den er zum ersten Mal gesehen habe. Er lobte auch die Kinder: "Ihr habt es richtig klasse gemacht."

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