Kampf gegen Riesenbärenklau geht weiter

Düppenweiler · Viele Düppenweiler Bürger klagen über den wuchernden Riesenbärenklau, der bei Hautkontakt Verbrennungen hervorrufen kann. Ausgangspunkt des Übels ist ein Riesenbärenklau-Feld im Quellbereich des Kondeler Bachs.

Grundstückseigentümer haben es oft mit lästigem Unkraut verschiedenster Art zu tun und bemühen sich, dieses zu bekämpfen. Ein besonderes, vor allem gefährliches ist die Herkulesstaudenpflanze, bekannt unter dem Namen Riesenbärenklau. Sie kann zu einer Plage und Gefahr durch Verbrennungen bei Hautkontakt werden. So überschrieb die SZ vor einem Jahr einen Artikel mit "Großer Ärger mit dem Riesenbärenklau - Pflanze ist vielen Düppenweilern ein Dorn im Auge". Ein Bürger hatte sich damals an den Ortsvorsteher und dessen Stellvertreter gewandt. Sie erörterten mit ihm das Thema und nahmen auch eine Ortsbesichtigung vor. Es wurde bedauert, dass es keine gesetzliche Pflicht zur Beseitigung dieser gefährlichen Pflanzen gebe. Man war sich einig: "Wir müssen die Leute animieren, den Riesenbärenklau auch selbst wegzumachen und aufzupassen, dass er nicht auch noch im Dorf wächst."

Der besorgte Bürger sprach später auch bei der Ministerpräsidentin vor, was aber nach seinen Worten bisher nichts bewirkt hat. Ein einheimischer Schafhalter lässt private Flächen beweiden, um diese von den Stauden freizuhalten. Die Gemeinde Beckingen ist ebenfalls aktiv. "Alle gemeldeten Bärenklau-Vorkommen, die an öffentlichen Wegen und Plätzen liegen und somit eine Gefahr für Passanten darstellen, werden umgehend durch den Bauhof bekämpft", sagt Bürgermeister Erhard Seger .

Ebenso fand kürzlich ein Ortstermin von Vertretern der Gemeinden Beckingen und Schmelz im Quellbereich des Kondeler Baches statt, wo sich seit Jahren ein großes Feld des Riesenbärenklaus befindet. Es sollten Möglichkeiten einer interkommunalen Bekämpfungsstrategie ausgelotet und konkrete Maßnahmen entwickelt werden. Wie der Leiter des Beckinger Gemeindeforstes, Wolfgang Müller , bei dem Termin berichtete, hat sich der Riesenbärenklau seit Jahren im Kondeler-Bach-Tal intensiv ausgebreitet und dringt, von dort ausgehend, immer weiter in andere Bereiche, zwischenzeitlich auch in den Waldes, ein. Bereits im Jahre 2007 hatte der Forstbetrieb der Gemeinde Beckingen die Vorkommen des Riesenbärenklaus erfasst und kartografisch dargestellt. Auf der Grundlage dieser Daten führte dann der Bauhof Beckingen Jahr für Jahr intensive manuelle Bekämpfungsmaßnahmen durch. Laut den Ausführungen von Müller kann man nach nunmehr acht Jahren intensiver Bekämpfung keinen merklichen Rückgang des Riesenbärenklau-Vorkommens konstatieren. Die Standorte hätten eher noch zugenommen. Dieser Umstand erfordere daher eine strategische Ausrichtung der Bekämpfungsmaßnahmen. Hauptverbreitungsweg sei der Transport der Samen über Gewässer, weshalb für den Ortstermin der Quellbereich des Kondeler Baches ausgewählt wurde. Das dortige Riesenbärenklau-Feld liegt auf dem Bann der Gemeinde Schmelz und ist auch deren Eigentum. Von dort breitet sich die Pflanze in angrenzende private Koppeln aus, erreicht aber nur eine geringe Höhe. Wie der Koppelbesitzer berichtete, mulcht er den Riesenbärenklau, sofern die Befahrbarkeit dies ermöglicht. Er sagte zu, dies regelmäßig zu machen. Zwischen Beckingen und Schmelz werden konkrete Bekämpfungsmaßnahmen abgesprochen.

Info-Blätter zum Thema "Riesenbärenklau" liegen im Rathaus Beckingen aus.

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