Interview mit Tobias Hans Der Ministerpräsident verrät, warum er sein Amt mag

Interview mit Ministerpräsident Tobias Hans

 Tobias Hans

Tobias Hans

Foto: Ruppenthal

Warum reisen Sie im Rahmen des Saarland-Dialogs zu den Menschen vor Ort?

TOBIAS HANS Ich habe gleich zu Beginn meiner Amtszeit angekündigt, möglichst rasch und möglichst oft vor Ort mit den Saarländerinnen und Saarländern ins Gespräch kommen zu wollen. Der Saarland-Dialog ist ein wichtiger Baustein gewesen, dieses Versprechen schnell in die Tat umzusetzen. Auch hat man als Politiker das Problem, dass man den ganzen Tag über im Kabinett sitzt und diskutiert. Dabei erfährt man aber nie, was die Menschen vor Ort beschäftigt. Genau dass will ich mithilfe des Saarland-Dialogs ändern. Mir ist es sehr wichtig, mit den Menschen analog in Kontakt zu treten, von Angesicht zu Angesicht.

Was war Ihre bisherige Erfahrung auf Ihrer Reise in die Landkreise?

HANS Mir ist vor allem aufgefallen, wie breit die Themen gefächert sind, die die Menschen vor Ort beschäftigen. Und wir haben gesehen, dass es teils sehr unterschiedliche Ansichten und Standpunkte zu ein und demselben Thema gibt. Da ist es Aufgabe der Politik, zu vermitteln. Auch habe ich deutlich gespürt, dass viele Menschen Lust haben, sich in gesellschaftliche Diskussionen einzubringen und ihren Anliegen gegenüber der Politik Gehör zu verschaffen. Ich will und werde auch weiterhin dafür sorgen, dass im Saarland eine bürgernahe Mitmach-Demokratie etabliert ist.

Welche Themen beschäftigen die Menschen vor Ort am meisten?

HANS Besonders oft sprechen die Menschen ehrenamtliche Tätigkeiten an oder tragen ein Anliegen aus dem Verein vor. Kein Wunder, schließlich gibt es nirgends so viele Ehrenamtliche und nirgends engagieren sich so viele Menschen in Vereinen wie bei uns. Auch ein Grund, warum ich besonders gerne Ministerpräsident im Saarland bin. Aber auch das Internet und der öffentliche Verkehr kommen oft zur Sprache.

Wollen Sie den Saarland-Dialog in Zukunft wiederholen?

HANS Auf jeden Fall. Meine Vorgängerin im Amt, Annegret Kramp-Karrenbauer, hatte sich ebenfalls im Dialog den kritischen Fragen der Menschen vor Ort gestellt, zuletzt 2016. Wir haben dieses Konzept wieder aufleben lassen. Begonnen haben wir dieses Mal im vergangenen November in Nonnweiler-Braunshausen. Wir haben in jedem Landkreis des Saarlandes einmal Station gemacht, stets in den kleineren Orten und Gemeinden. Im Januar besuchten wir Eppelborn, im Februar Püttlingen und im März Bliesmengen-Bolchen. Zuletzt waren wir im April in Berus zu Gast. In zwei Jahren wollen wir wieder einen Saarland-Dialog organisieren. Dann wollen wir in Orten Station machen, die wir auf dieser Tour nicht besucht haben.

Was passiert mit all den Menschen, die ein sehr konkretes Anliegen haben?

HANS Die Staatskanzlei nimmt den Fall auf und versucht, den Menschen möglichst zu helfen. Die Mitarbeiter der Staatskanzlei klären dann, ob etwa eine bestimmte Regelung ihren Anliegen im Weg steht oder ob ihnen tatsächlich geholfen werden kann. Inzwischen wurden rund 50 solche Anträge bearbeitet.

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