Im Haustadter Tal kursieren Blüten

Haustadt · Drei falsche Fünfziger haben Unbekannte in Haustadt in Umlauf gebracht. Betroffen: die Betreiber eines Lebensmittelgeschäftes, einer Buchhandlung und einer Gastwirtschaft, teilte SZ-Leser Achim Becker mit.

Im Haustadter Tal kursieren Blüten
Foto: Boris Roessler (dpa)

Falsche 50-Euroscheine sind in Haustadt aufgetaucht. Das hat die Merziger Polizei auf SZ-Anfrage bestätigt. Über die Anzahl und die Qualität machte die Polizei noch keine Angaben. Sie hat die Ermittlungen aufgenommen. An Kirmesdienstag, 29. September, war der erste Fall bekannt geworden, ergaben SZ-Recherchen.

Der Geschädigte hat nach eigenen Angaben eine Anzeige bei der Polizei erstattet. Vergangenen Freitag dann ein weiterer Fall, der bekannt geworden ist. Die Opfer: die Inhaber des Lebensmittelgeschäftes "Nah und Gut".

Aufgefallen war der falsche Fünfziger beim Kassensturz am Abend, wie Geschäftsfrau Katja Scherrmann berichtet. Ob die Blüte am Morgen oder im Laufe des Tages den Leuten des Lebensmittelgeschäftes untergejubelt worden ist, vermag Scherrmann nicht mehr zu sagen. Auch die Buchhandlung Schorn zählt nach Worten von Achim Becker zu den Opfern. "Ich habe die falschen Scheine gesehen. Sie sind viel blasser als echte", berichtet der Haustadter der SZ.

Was ihm Sorge bereitet: "Die entgegengenommenen falschen Scheine werden nicht ersetzt. Wird einem Bürger eine solche Blüte ausgehändigt, so bleibt er auf seinem Schaden sitzen - mehr noch, er gerät sogar unter Verdacht, wenn er den Schein unwissenlich weitergibt, Falschgeld in Umlauf gebracht zu haben." Auf Anfrage unserer Zeitung bestätigt die Sparkasse Merzig-Wadern, dass diese falschen Scheine nicht ersetzt werden. Anders als bei zerrrisenen, die das Geldinstitut umtauscht, trägt das Opfer den Schaden, wenn er sich eine Blüte einfängt. Farbe, Form, Bilder: Längst haben die Drucker von Falschgeld den Bogen raus und haben die Blüten so gut nachgemacht, dass diese nicht sofort zu erkennen sind. Daher raten Experten, auf die Sicherheitsmerkmale zu achten. Die Deutsche Bundesbank gibt auf ihrer Internet Tipps zum Erkennen von falschen Banknoten . "Nach dem Prinzip ,Fühlen, sehen, kippen' vorgehen, sagen die Fachleute. "Falls vorhanden, sollte ein Banknotenprüfgerät in die Überprüfung mit einbezogen werden." Die Banknote sollte mit Daumen und Zeigefinger genau auf dem deutlich spürbaren trapezförmigen Feld angefasst werden, um das Relief zu erfühlen. "Ziehen Sie anschließend die Banknote mit der zweiten Hand so, dass die fühlbaren Schriftzeichen BCE, ECB, EZB, EKT, EKP zwischen den Fingern durchlaufen." Die neuen Scheinen haben diese Buchstabenkombination in Reliefstruktur am linken Rand. Geraten wird auch zur Lupe, um sich den Schein einmal ganz genau ansehen.

Wenn der Schein gekippt wird, wird auf der Seite das Wasserzeichen sichtbar. Bei anderen Scheinen ist beim Bewegen ein Glanzstreifen auf der Rückseite zu sehen. Auf den Vorderseiten der Euroscheine befinden sich so genannte Hologramme. Bei den Scheinen bis 20 Euro sind sie als Streifen eingearbeitet, ab 50 Euro als daumennagelgroßes Symbol rechts unten. "Werden die Scheine gekippt, bewegen sich die Regenbogenfarben auf dem Hologramm." Auch auf die Smaragdfarben ist laut Deutsche Bank zu achten. Bei den neuen Fünf-, Zehn- und Zwanzig-Euro-Scheinen glänzt die Zahl unten links auf der Vorderseite - in Smaragdgrün bis Tiefblau. Im Sicherheitsfaden ist der Wert des Scheins angegeben. Sollten Zweifel bestehen, sollte der Schein von der Hausbank überprüft werden.

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