Im Handstand zum Erfolg

Reimsbach. Katja Kirsch übertitelt wichtige Episoden in ihrem Leben gern mit Schlagsätzen. Einer ist zum Beispiel "Es gibt keinen Fahrstuhl zum Erfolg, man muss schon die Treppe nehmen". Ein anderer: "Nur wer seinen eigenen Weg geht, kann von niemandem überholt werden." Die Sätze sagt sie, wenn sie über ihre Arbeit mit den Magic Artists spricht

Reimsbach. Katja Kirsch übertitelt wichtige Episoden in ihrem Leben gern mit Schlagsätzen. Einer ist zum Beispiel "Es gibt keinen Fahrstuhl zum Erfolg, man muss schon die Treppe nehmen". Ein anderer: "Nur wer seinen eigenen Weg geht, kann von niemandem überholt werden." Die Sätze sagt sie, wenn sie über ihre Arbeit mit den Magic Artists spricht. Die 34-Jährige ist Frontfrau und kreativer Kopf der Tanz- und Akrobatikgruppe, deren Mitglieder hauptsächlich aus Beckingen kommen. Schon mit fünf Jahren war Katja im Turnverein. "Meine Leidenschaft war schon damals das Tanzen", sagt sie, "aber das konnte ich im Verein nicht so richtig ausleben". Also gründete sie in der zweiten Klasse kurzerhand selbst eine Tanzgruppe. Neben ihrer Schwester waren noch zwei andere Mädchen dabei, die mussten aber erstmal mit Handstand, Radschlag und Spagat zeigen, was sie drauf haben. "Das war ein richtiges Casting", sagt Katja schmunzelnd. Und auch auf dem Gymnasium ließ sie diesen Sport nicht aus den Augen.Direkt nach dem Abitur wurden dann die Magic Artists gegründet. Schon bald kamen die ersten Auftritte, bis heute waren es über 1200 Stück. Die Idee der Gruppe, Tanz mit Akrobatik und Show zu verbinden, kommt beim Publikum gut an. Seile, Feuer, Schwarzlicht, Zaubereinlagen - bei den Magic Artists gibt es immer wieder etwas Neues zu entdecken. Am Anfang jedoch kam nicht gleich der ganz große Erfolg, auf einen eigenen Trainingsraum mussten die Artists lange warten. Katja erzählt: "Wir hatten einen Schlüssel für alle Hallen in Beckingen. Neun Jahre lang sind wir immer da hingetingelt, wo gerade was frei war."Und 2005 wurde dann DJ Bobo auf die Truppe aufmerksam. Nach dem Saar-Spektakel hatte Katja dem Schweizer eine Kassette mit Aufnahmen in die Hand gedrückt und er hat sie eingeladen. "Das war die Wende für uns", sagt sie. Mehrfach haben sie ihn inzwischen auf seinen Tourneen begleitet. Katja: "Wir waren immer wieder an dem Punkt, wo wir das hätten hauptberuflich machen können." Stattdessen die Entscheidung für Bodenständigkeit und Authentizität. Jetzt hat Kirsch eine völlig neue Rolle übernommen. Sie ist verheiratet. Natürlich mit einem Magic Artist. Etwas anderes wäre für sie auch nicht in Frage gekommen. Die gemeinsame Tochter Guilia ist inzwischen fast zwei Jahre alt. Sie ist schon fleißig am Üben, will der Mama nacheifern. Auf die Frage "Was macht der Papa?" antwortet die Kleine voller Inbrunst: "Handstand!"Seit Dezember arbeitet Kirsch nach der Babypause wieder in ihrem alten Beruf als Lehrerin. Dort leitet sie Tanz-AGs und hat auch eine Mini-Artists-Gruppe gegründet. Doch als Mutter ist ihr Leben auch anstrengender geworden. "Oft bin ich abends sehr müde", gesteht sie, "aber wenn ich dann zur Probe komme, weiß ich, warum ich das mache. Wenn ich die Artists nicht hätte, müsste ich explodieren." Das nimmt man der sympathischen Powerfrau sofort ab. www.ich-lebe-gern-in.de

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