Ihr nächstes Ziel ist ein Marathon

Beckingen · Michelle Himbert aus Beckingen berichtet auf ihrem Blog „Cycling Sunday“ von ihren Abenteuern beim Mountainbiken.

 Egal, ob in der Ferne oder ganz in der Nähe wie hier im Varadeser Park in Orscholz: Der Helm ist für Michelle Himbert beim Mountainbiken Pflicht. Fotos: Michelle Himbert

Egal, ob in der Ferne oder ganz in der Nähe wie hier im Varadeser Park in Orscholz: Der Helm ist für Michelle Himbert beim Mountainbiken Pflicht. Fotos: Michelle Himbert

Das Fahrradfahren gehört für Michelle Himbert schon fast ihr ganzes Leben lang zum Alltag. Angefangen hat die heute 22-Jährige mit drei Jahren. "Ich konnte fast direkt ohne Stützräder fahren", erinnert sie sich. Heute dreht sich fast die ganze Freizeit der jungen Frau aus Beckingen um den Radsport - und dabei hauptsächlich ums Mountainbiken. Beinahe jeden Tag ist sie unterwegs, sowohl rund um ihren Heimatort als auch bei Rennen und Touren außerhalb. Was Michelle dabei alles erlebt, erzählt sie seit rund zwei Jahren auf ihrem Blog "Cycling Sunday".

Das Bloggen, also das Führen eines Tagesbuchs im Internet, verbindet für Michelle gleich mehrere Interessen. Die gelernte Mediengestalterin erstellt alle Grafiken für ihre Seite selbst, hat das Logo entworfen und schießt und bearbeitet die Fotos von ihren Touren. Rund zehn Stunden pro Woche verbringt sie mit dem Schreiben von Beiträgen, dem Bearbeiten von Bildern und der Pflege der mit dem Blog verbunden sozialen Medien. Gebloggt hat sie schon vor ihrer Zeit mit "Cycling Sunday" - und zwar über Kosmetik. "Ich habe mich eine Zeit lang ziemlich dafür interessiert", erzählt sie. Allerdings habe sie damit "nie so richtig den Durchbruch geschafft". So entstand die Idee, über das Mountainbiken zu schreiben: "Das ist das, womit ich viel Zeit verbracht habe."

Zum Mountainbiken ist sie 2011 gekommen - angeregt durch ihren Vater, einen "begeisterten Radfahrer". Zunächst war sie, anders als ihr Vater, mit dem Rennrad unterwegs, hat dann aber bald zum Mountainbike gewechselt. "Auf der Straße ist es mir zu gefährlich geworden", erinnert sie sich an den Umstieg, "und es war mir nicht mehr abwechslungsreich genug." Abwechslung bietet das Hobby für sie jede Menge: Mal ist sie mit ihren Eltern unterwegs, mal mit Freunden oder allein - zum Beispiel jedes Jahr beim Women's Bike Camp. "Das ist ganz cool, weil man Frauen aus ganz vielen Regionen kennenlernt", schwärmt sie.

Generell sieht Michelle sich als Genussradlerin: "Ich fahre, weil es mir Spaß macht, die Landschaft zu genießen und den Ausgleich zum Job zu haben und abends abzuschalten." Denn in ihrer zurzeit laufenden Zweitausbildung zur Kauffrau für Büromanagement sitze sie viel. Beruf und Hobby lassen sich gut verbinden, sagt sie. Und dabei ist das Radfahren derzeit ein zeitintensives Hobby - denn Michelle bereitet sich auf einen Marathon im Juli vor: 103 Kilometer in den Alpen, bei denen es 3200 Höhenmeter zu bewältigen gibt, beschreibt sie das Vorhaben. "Etwa zehn Stunden auf dem Fahrrad zu sitzen ist schon anstrengend", räumt sie ein. Dafür trainiert sie seit Dezember, momentan fünf Mal pro Woche nach einem strengen Plan. "Ausdauer kommt nicht von heute auf morgen", betont sie.

Auch für den Blog ist Ausdauer vonnöten - und die hat sich bereits bezahlt gemacht. 6000 Aufrufe verzeichnet der Blog im Monat, inzwischen gebe es eine Stammleserschaft. Direkt mit dem Blog verbunden ist einer von Michelles größten Erfolgen: Bei der Wahl der beliebtesten Fahrrad-Blogs durch das Portal fahrrad.de hat es "Cycling Sunday" im vergangenen Jahr auf den vierten Platz geschafft - und erreichte zudem den ersten Platz in der Kategorie Mountainbike-Blogs. Auf die Frage, ob sie bei Rennen bereits große Erfolge erzielt hat, gibt sie sich bescheiden: "Ich habe noch nie den ersten Platz gemacht - ich fahre aber auch nicht, um zu gewinnen."

Erfolgserlebnisse hat sie durch ihren Blog aber jede Menge, sagt sie: "Ich bekomme jeden Tag positives Feedback." In der Regel veröffentlicht sie immer sonntags einen Beitrag, über 100 gibt es insgesamt bereits. Michelle berichtet dabei von ihren Reisen, zum Beispiel an den Gardasee, stellt neue Produkte vor oder widmet sich Themen wie der Beziehung zwischen Wanderern und Radfahrern. "Das war einer der meistgelesenen Beiträge", erinnert sie sich. Und auch wenn der Beauty-Blog längst gelöscht ist, bleibt das Thema Schönheit zumindest am Rande bestehen: "Einen Beitrag über Frisuren unterm Helm gibt es schon."

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