Heimat- und Kulturverein lädt ein Leckere Koteletts locken am Samstag nach Hargarten

Hargarten · Einige Tage nach dem „Kalten Mittwoch“ lädt der Heimat- und Kulturverein in die Flachsstube ein, um eine kulinarische Tradition zu pflegen.

 Auch in diesem Jahr brät der Heimat- und Kulturverein Hargarten seine wohlschmeckenden Koteletts und Kartoffeln in der großen Pfanne.

Auch in diesem Jahr brät der Heimat- und Kulturverein Hargarten seine wohlschmeckenden Koteletts und Kartoffeln in der großen Pfanne.

Foto: nb

Neben vielen anderen Bräuchen pflegt der Heimat- und Kulturverein Hargarten auch die Tradition des Koteletten-Bratens. Diese hat einen festen Platz im Jahreskalender des kleinen Dorfes. Früher war der Buß- und Bettag (auch „Kalter Mittwoch“ genannt), der vor einigen Jahren als gesetzlicher Feiertag abgeschafft wurde, der ideale Termin. Nun findet es am Samstag danach, diesmal also am 23. November, ab 11 Uhr in und um die Flachsstube neben der Weidentalhalle statt.

Die Bevölkerung ist eingeladen, sich die Hargarter Pfannen-Koteletts mit Bratkartoffeln schmecken zu lassen. Es gilt, sich beizeiten auf die Socken zu machen, denn die Teilnehmerzahl steigt immer mehr. Außer dem herzhaften Mittagsmahl gibt es Kaffee und selbstgebackenen Herbstkuchen. Auch für die durstigen Kehlen ist natürlich wieder bestens gesorgt.

Natürlich informieren der Heimatvereinsvorsitzende Helmut Lubitz und sein Stellvertreter Herbert Dewes gerne über den Ursprung des Koteletten-Essens. Wie sie bereits erläutern, besitzt das Fest im Hochwald eine lange Tradition, die wohl auf die Holzkohleherstellung für die Mettlacher Keramikindustrie zurückgeht. Damals bewachten Köhler wochenlang die in den Wäldern angelegten Meiler und garten sich in der Glut auch ihr Essen.

Auf dem Hahn, dem bewaldeten Bergrücken zwischen Hargarten, Rissenthal und Reimsbach, der im Jahre 1902 an die Dillinger Hütte verkauft wurde, um mit dem Erlös im Dorf dessen erste öffentliche Wasserleitung verlegen zu können, befanden sich ebenfalls Meiler, deren Holzkohleproduktion seinerzeit für die Dillinger Hütte bestimmt war. Auch heute noch sind verschiedene ehemalige Standorte der Meiler im Hahn zu erkennen.

Der Name „Kalter Mittwoch“ wiederum erinnerte an einen äußerst strengen Winter 1709, in dem viele Waldtiere erfroren und die Saar komplett zugefroren war. Dem anhaltenden Frost folgte eine Dürreperiode, durch die viele Menschen den Hungertod starben. Danach führte die Kirche am „Kalten Mittwoch“ eine Bannprozession durch, um den Herrgott zur Vermeidung solcher Naturkatastrophen zu bitten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort