Großer Dank kommt von der Ministerpräsidentin

Beckingen · Annegret Kramp-Karrenbauer sieht Löschbezirke vor enormen Herausforderungen – Zusammenlegung als schlechteste Lösung.

(eb) Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer dankte in ihrem Grußwort den Feuerwehrleuten für ihren steten Einsatz im Dienste der Mitmenschen. Sie verkannte nicht, dass manche Löschbezirke vor großen Herausforderungen stehen. Die Einsatzverfügbarkeit tagsüber sei oft nicht einfach zu bewerkstelligen. Problem auch: die finanzielle Situation aufgrund klammer Gemeindekassen. "Aber wenn ab 2020 die Millionen fließen, ist einiges sicher leichter zu bewältigen", hoffte sie. Das Zusammenlegen von Löschbezirken sei die schlechteste aller Lösungen. Sie anerkannte positiv, dass die Rauchmelderpflicht sich durchsetzen konnte.

Sie sprach auch die kürzlich erfolgten Brandkatastrophen im Saarland an, monierte aber scharf die unseriösen Kommentare in den Sozialen Netzwerken an. Hier werde unter dem Deckmantel der Anonymität unseriöse Meinungsbilder verbreitet. Dies habe zur Folge, dass dadurch unnötigerweise eine Lawine mit oft beleidigenden Beiträgen ausgelöst wird. Auch die besonderen Vorkommnisse in St. Wendel, wo ein Feuerwehrkamerad mit Unregelmäßigkeiten konfrontiert wurde, sprach nicht nur sie, sondern auch die Führungspersönlichkeiten im weiteren Verlauf der Tagesordnung in ihren Tätigkeitsberichten an. Alle, sowohl Becker als auch Meyer, sagten später, dass Social Media ein Fluch und ein Segen zugleich sei. Ein Segen, dass man in kürzester Zeit Informationen verbreiten kann und ein Fluch, dass die Berichte ungefiltert bleiben und oft mit Beleidigungen oder Fake News gespickt sind. Hier müsse man Öffentlichkeitsarbeit betreiben und sich damit mit Hochdruck beschäftigen, wie man die Opfer und die Einsatzkräfte der Hilfsorganisationen vor solchen Machenschaften schützen kann. Die SPD-Generalsekretärin, Petra Berg, MdL Dagmar Ensch-Engel (Linke), Jasmin Freigang (Piraten) und der Vorsitzende des Landkreistages Saarland, Landrat Patrik Lauer (Saarlouis), dankten für die viele uneigennützige Arbeit der Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner in den freiwilligen Feuerwehren, die täglich ihre Freizeit, Gesundheit und auch ihr Leben für das Allgemeinwohl auf das Spiel setzen. Feuerwehrarbeit ist nicht mehr nur Brände löschen, sondern anspruchsvolle und gefährliche Arbeit. Auch anerkannten sie die ordentliche Jugend- und Nachwuchsarbeit mit Aus- und Fortbildungen bei den ehrenamtlich tätigen Wehren an. Auch wären viele Feste und Aktivitäten in einer Gemeinde ohne ein soziales Engagement im Ehrenamt nicht mehr möglich. Das alles verdiene den Respekt, Anerkennung und Dank der Politik. Und gerade deshalb müsse sich die Politik auf Dauer auch Gedanken machen, wie sie das Ehrenamt zukünftig durch eine bessere Anerkennung stärken kann. Kreisbrandinspekteur Siegbert Bauer (Merzig-Wadern) stellte die Wehrarbeit im Grünen Landkreis vor, wo 2101 Aktive, 806 Jugendliche und 680 Alterskameraden dem Hilfsdienst angehören. Interkommunale Zusammenarbeit wird bei der Beschaffung von Fahrzeugen und Kleidung groß geschrieben. Hier herrsche Einigkeit unter den Wehrführern und den Bürgermeisters, so dass man zusammen mit der Verwaltung auf Kreisebene auf einem guten Weg in die Zukunft FFW 2020 sei. Interkommunale Zusammenarbeit war auch für Innenminister Klaus Boullion das Schlagwort. Dies sei der richtige Weg in die Zukunft, damit die Feuerwehren gut aufgestellt sind. "Der Schutz der Floriansjünger bei Einsätzen sollte allerdings verstärkt werden", betonte der Minister, überreichte einen Bewilligungsbescheid an den LFV, band sich eine Grillschürze um und verwöhnte die Delegierten mit seinem typisch saarländischen Rostwürstchen.

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