Volkstrauertag in Reimsbach Vergangenes Unheil als ständige Mahnung

Reimsbach · Zum gemeinsamen Gedenken anlässlich des Volkstrauertages sind Menschen aus der Gemeinde Beckingen auf dem Ehrenfriedhof in Reimsbach zusammengekommen.

 Am Sonntagmorgen fand die Gedenkfeier zum Volkstrauertag zentral für die Gemeinde Beckingen auf dem Ehrenfriedhof in Reimsbach statt.

Am Sonntagmorgen fand die Gedenkfeier zum Volkstrauertag zentral für die Gemeinde Beckingen auf dem Ehrenfriedhof in Reimsbach statt.

Foto: nb

Eine Gedenkfeier auf dem Ehrenfriedhof in Reimsbach hat es zum zweiten Mal am vergangenen Sonntag als zentrale Veranstaltung für die Gemeinde Beckingen gegeben. Nach einer von Pastor Wolfgang Goebel in der Pfarrkirche St. Andreas und Maria Himmelfahrt zelebrierten Messe ging es gemeinsam zu der gepflegten, mit Metallkreuzen für die 341 hier beerdigten Soldaten des Zweiten Weltkriegs versehenen Kriegsgräberstätte. Für die passende musikalische Umrahmung sorgte der Musikverein Reimsbach-Oppen unter Leitung von Sabine Petit. Bundeswehrsoldaten aus Merzig standen Ehrenwache.

Unter den Teilnehmern waren auch Bürgermeister Thomas Collmann, die neue Reimsbacher Ortsvorsteherin Susanne Ferber nebst Kollegen aus anderen Gemeindebezirken sowie weitere Vertreter aus der Kommunalpolitik. Feuerwehrleute säumten mit Fackeln den Weg zwischen den Gräberfeldern. Das DRK Reimsbach-Oppen, der Schützenverein Tell Reimsbach, der Berg- und Hüttenarbeiterverein Reimsbach-Oppen, Vertreter des VdK sowie anderer Vereine und Mitbürger hatten sich ebenfalls eingefunden.

Bürgermeister Collmann griff in seiner Ansprache die Worte von Albert Schweitzer auf: „Die höchste Erkenntnis, zu der man gelangen kann, ist die Sehnsucht nach Frieden.“ Er meinte: „Der Volkstrauertag ist ein Blick zurück, ein Blick in die Vergangenheit – ein Blick auf Soldatengräber. Er ist den Opfern der Kriege und Gewaltherrschaften gewidmet, denn Krieg bedeutet: Menschen leiden und sterben, Angehörige bleiben zurück.“

Nach seinen Worten ist der Volkstrauertag auch ein Tag der Erinnerung und Mahnung, der die Chance bietet, Geschichte aufzuarbeiten. Jedoch solle er auch in der Gegenwart zum Frieden mahnen. Aus diesem Grund habe man sich hier am Ehrenmal in Reimsbach versammelt, denn Vergessenes drohe nach seinen Worten oftmals, sich zu wiederholen.

Er dankte der Ortsvorsteherin Ferber, die die Gesamtorganisation der Feier übernommen hatte, sowie den teilnehmenden Vereinen und Organisationen, der Bundeswehr und anwesenden Bürgern. Mit einem weiteren Albert-Schweitzer-Zitat – „Soldatengräber sind die besten Prediger des Friedens“ – schloss er auch wieder.

Die neue Ortsvorsteherin Ferber unterstrich ebenfalls die Bedeutung des Volkstrauertages und befand: „Er soll nicht nur ein Blick zurück sein, sondern auch in der Gegenwart zum Frieden mahnen.“ Auch sie bedankte sich bei allen für ihr Kommen. Gott sei Dank wäre Europa heute kein Kontinent des Kriegs mehr, aber immer noch erschütterten uns in der ganzen Welt, auch in Europa und Deutschland, Gewaltausbrüche. Wir fühlten uns aufgrund von schrecklichen Ereignisse, oft nur von Einzeltätern begangen, nicht mehr so sicher. Für ein friedvolles Miteinander sind nach ihren Worten Achtung und Toleranz gegenüber den Mitmenschen entscheidend.

Auch Pastor Goebel, der die Segnung der Gräber vornahm, wies auf die Notwendigkeit von Verständigung und Frieden hin. Gemeinsam mit der Ortsvorsteherin und anderen nahm der Bürgermeister dann die Kranzniederlegungen am Ehrenmal vor. Anschließend waren alle ins nahe Vereinsheim des FC Reimsbach zu einem Umtrunk mit Imbiss eingeladen.

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