"Es wird repariert, aber nicht saniert"

Beckingen. Zwar seien in dem seit Juli 2007 geschlossenen Gebäude die ersten Baumaßnahmen im Sanitärbereich endlich angelaufen, stellt die Initiativensprecherin Monika Graffé fest. Von Entwarnung könne jedoch noch nicht gesprochen werden. "Wir konstatieren: Das Bad wird repariert, aber nicht saniert

 Zwölf Seiten umfasst die Mängelliste, hier das Deckblatt. Foto: SZ

Zwölf Seiten umfasst die Mängelliste, hier das Deckblatt. Foto: SZ

Beckingen. Zwar seien in dem seit Juli 2007 geschlossenen Gebäude die ersten Baumaßnahmen im Sanitärbereich endlich angelaufen, stellt die Initiativensprecherin Monika Graffé fest. Von Entwarnung könne jedoch noch nicht gesprochen werden. "Wir konstatieren: Das Bad wird repariert, aber nicht saniert." Für eine Sanierung von Grund auf müsse ein Konzept her, und das gebe es faktisch bisher nicht. Der SZ liegt eine von der Bürgerinitiative zusammengestellte zwölfseitige Mängelliste vor, die in den kommenden Tagen den Politikverantwortlichen der Gemeinde überreicht werden soll und in über 30 Fotografien eindrucksvoll den desolaten Zustand des Beckinger Hallenbades dokumentiert. Auf mindestens 1,5 Millionen Euro belaufen sich die Schäden mittlerweile am gesamten Komplex. Das undichte Dach, Schimmel- und Moosbefall an Fenstern, Fliesen und Beckenabläufen, massiver Rostbefall an der Vorfilteranlage und den Wasserabläufen - das liest sich wie die Zusammenstellung eines wirtschaftlichen Totalschadens. Dennoch rechnet Ortsvorsteher Thomas Collmann (SPD) damit, dass in naher Zukunft 300 000 Euro aus den von der Bundesregierung geschnürten Konjunkturpaketen in die Sanierung des Bades fließen werden. Jedenfalls sei ihm diese Summe von verantwortlicher Seite genannt worden, betont Collmann weiter. Dennoch müsse sich Bürgermeister Erhard Seger deutliche Kritik gefallen lassen. "In seiner Amtszeit hat er so gut wie nichts ins Hallenbad der Gemeinde investiert", hält Collmann weiter fest und betont, dass sich nach den Haushaltsberatungen in den kommenden Wochen mehr darüber sagen lasse, was die Gemeinde vorhabe. Monika Graffé reicht das nicht aus. Sie will einen Ratsbeschluss, aus dem hervorgeht, dass das Bad saniert wird und von den Bürgern in absehbarer Zeit wieder genutzt werden kann. Eine Unterschriftenaktion, mit der Graffé und ihre Mitstreiter die Solidarität ihrer Mitbürger abbilden wollen, wird in den nächsten Tagen ausgewertet und Bürgermeister Seger überreicht werden. "Da passt es ins Bild", so Graffé, "dass man uns untersagt hat, die Liste im Rathaus auszulegen." Angesichts der enormen Höhe des Investitionsbedarfs bleibt weiterhin offen, wo Bürgermeister Seger das Geld herholen will. Ein Zuschuss aus dem Konjunkturpaket hat da, wenn er denn kommt, eher die Wirkung eines Tropfens auf den heißen Stein. Der Patient Hallenbad leidet jedenfalls unter fortgeschrittenem Siechtum. Hoffentlich ist es nicht nur noch eine Frage der Zeit, bis er gänzlich ablebt. "Für eine Sanierung muss von Grund auf ein Konzept her." Monika Graffé, Sprecherin der Initiative Beckinger Bad

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