"Es" denkt in ihm

Beckingen. "Das Kunstwerk muss aus dem Bauch kommen. Der Kopf begleitet es lediglich", sagt Toun aus dem lothringischen Waldwisse. Das heißt aber nicht, dass er nicht über seine Arbeiten nachdenkt, im Gegenteil: Hat er eine Idee für eine Skulptur, fertigt er eine Zeichnung an und "lässt seinen Kopf arbeiten", reflektiert, ohne gezielt zu überlegen

 Der Bildhauer Toun.

Der Bildhauer Toun.

 Touns "Dreiländereck" im Beckinger Saar-Garten. Fotos: SZ

Touns "Dreiländereck" im Beckinger Saar-Garten. Fotos: SZ

Beckingen. "Das Kunstwerk muss aus dem Bauch kommen. Der Kopf begleitet es lediglich", sagt Toun aus dem lothringischen Waldwisse. Das heißt aber nicht, dass er nicht über seine Arbeiten nachdenkt, im Gegenteil: Hat er eine Idee für eine Skulptur, fertigt er eine Zeichnung an und "lässt seinen Kopf arbeiten", reflektiert, ohne gezielt zu überlegen. "Dadurch gelingt es mir, das, was aus dem tiefsten Inneren kommt, wofür man keine rationale Erklärung findet, nicht durch das Denken auszuschließen", meint der Autodidakt, der durch instinktives Arbeiten und über das Experimentieren seine Skulpturen erstellt. Er beschäftigt sich zumeist mit grundsätzlichen, philosophischen Fragen über das Menschsein: Woher kommen wir? Was sollen wir tun? Wo gehen wir hin? Der Kreis, die runde Form, findet sich häufig in seinen Skulpturen: Symbol für den Ursprung, aber auch einen Kreislauf ohne Anfang und Ende. In diesem Kontext des Menschseins taucht immer wieder auch die Frage auf, wie wir werden, was wir sind, was Menschen prägt. Für Toun ist sein Ursprung, die Verwurzelung mit der Region, sehr wichtig. "Wir haben hier im Dreiländereck eine gemeinsame kulturelle Basis, die getrennt wurde. Seitdem stehen wir ständig zwischen romanischen und germanischen Einflüssen, und doch ist da der gleiche Ursprung", meint er, der die moselfränkische Abkürzung "Toun" seines Vornamens Antoine nicht umsonst als Künstlernamen trägt. Die Verbundenheit mit seiner Heimat zeigt sich auf vielfältige Weise. So verwendet er häufig in einer Skulptur sowohl den hellen Lothringer Kalkstein als auch den dunklen saarländischen Sandstein. So auch in der Arbeit "Dreiländereck", eine kräftige Säule, die sich nach oben hin in drei Teile verästelt, die er für den Beckinger Skulpturen-Park geschaffen hat und die am Eingang des Saar-Garten fest installiert worden ist. red

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