Linkspartei Ensch-Engel will Kreisvorsitzende bleiben

Merzig-Wadern/Saarbrücken · Dagmar Ensch-Engel gehört nicht mehr der Landtagsfraktion der Linken an. An der Spitze des Kreisverbandes will sie trotzdem bleiben.

 Dagmar Ensch-Engel.

Dagmar Ensch-Engel.

Foto: BeckerBredel

Auch nach ihrem Austritt aus der Landtagsfraktion der Linkspartei will die Beckinger Landtagsabgeordnete Dagmar Ensch-Engel Kreisvorsitzende der Linken bleiben und auch ihre Ämter im Gemeinderat Beckingen und dem Kreistag von Merzig-Wadern weiter wahrnehmen. Dies gab der zweite Kreisvorsitzende der Linken, Max Hewer, in einer Mitteilung an unsere Redaktion bekannt. „Auf einer eigens anberaumten Kreisvorstandssitzung erklärte die Landtagsabgeordnete Dagmar Ensch-Engel ihre Gründe für den Ausstieg aus der Linksfraktion im saarländischen Landtag. Die Linke ist nun mit einer Fraktion und einer fraktionslosen Abgeordneten im Parlament vertreten“, heißt es darin. Ensch-Engel habe erklärt, dass sie ihre Aufgaben im Landkreis Merzig-Wadern als Abgeordnete, in ihren Parteiämtern und in den Kommunalparlamenten weiter wahrnehmen und sich für linke Politik einsetzen wird.

Der Kreisvorstand der Linken erklärte daraufhin laut Mitteilung einstimmig, dass er auch weiterhin konstruktiv mit der Landtagsabgeordneten zusammenarbeiten werde, so wie es in der Vergangenheit bereits geschah. „Dass es soweit kommen musste, ist natürlich bedauerlich. Wir als Kreisverband setzen weiter auf Zusammenarbeit“, erklärte Hewer.

Auch im Kreisvorstand der Partei rumort es: Vor kurzem hatte der langjährige Co-Vorsitzende der Partei, Elmar Seiwert aus Beckingen, der zuletzt Schriftführer im Vorstand gewesen war, seinen Rücktritt erklärt und die mit dem Gebaren von Ensch-Engel begründet.

Ein Hintergrund ist nach Darstellung von Max Hewer eine Abstimmung auf der vorletzten Sitzung des Kreisvorstandes in Losheim. „Die Mitglieder erklärten dabei, dass es ihnen nicht um Lagerdenken ging, sondern um die zukünftige Kooperation mit dem Landesvorstand nach den Rücktritten dreier Mitglieder.“ Eines dieser drei aus dem Linken-Landesvorstand zurückgetretenen Mitglieder war eben Elmar Seiwert gewesen. „Eine Aussprache solle es bei den Wahlen auf dem nächsten Landesparteitag geben. Der Kreisvorstand stimmte einstimmig dafür, lediglich Elmar Seiwert enthielt sich.“ – und trat nach der Abstimmung aus dem Kreisvorstand zurück. Diesen Rücktritt machte er am nächsten Morgen per Pressemitteilung öffentlich (wir berichteten).

Ensch-Engel betont laut Mitteilung ihrer Partei, „dass die tatsächlichen Vorgänge in seiner Pressemitteilung nicht richtig angegeben wurden“.

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