Eine Stahlkugel der Stille

Beckingen. Eine weitere Skulptur hat einen festen Platz im Beckinger Saar-Garten gefunden. Dies teilte die Gemeinde jetzt mit. Es ist das erste größere Werk des aus der Eifel stammenden Künstlers Werner Bitzigeio, das im Saarland als "Kunst im offenen Raum" auf Dauer präsentiert wird

 Werner Bitzigeio, Bürgermeister Erhard Seger und Helmut Kopp (von links) vor dem Werk. Foto: SZ

Werner Bitzigeio, Bürgermeister Erhard Seger und Helmut Kopp (von links) vor dem Werk. Foto: SZ

Beckingen. Eine weitere Skulptur hat einen festen Platz im Beckinger Saar-Garten gefunden. Dies teilte die Gemeinde jetzt mit. Es ist das erste größere Werk des aus der Eifel stammenden Künstlers Werner Bitzigeio, das im Saarland als "Kunst im offenen Raum" auf Dauer präsentiert wird. Die Stiftung "Kulturbesitz der Gemeinde Beckingen" entschied sich, das Kunstwerk, das im Rahmen der "Skulptura Beckingen 2008" im Beckinger Saar-Garten, der auch als Skulpturen-Park konzipiert ist, aufgestellt wurde, zu erwerben. "Damit ist uns ein toller Brückenschlag gelungen" erklärte Bürgermeister Erhard Seger. "Denn der Werkstoff Stahl hat zum Saarland einen besonderen Bezug und gerade hier in Beckingen wird ja heute noch mit Draht gearbeitet."Werner Bitzigeio aus Winterspelt in der Eifel lebt und wirkt im Künstlerdorf Weißenseifen. Viele seiner größeren Werke präsentieren sich im öffentlichen Raum, so in der Schweiz (Luzern und Romanshorn) oder in Rheinland-Pfalz (Prüm, Tawern an der Saar, Hermeskeil am Schlosspark, Gusenburg). Als einer von 15 Künstlern hatte Bitzigeio 2008 an der ersten Internationalen Kunstausstellung "Skulptura Beckingen" teilgenommen. Wie bei seinem Kunstwerk in Tawern, begutachtete er auch in Beckingen zunächst den Ort, an dem seine Skulptur stehen sollte, und suchte sich den Standort im Saar-Garten selbst aus. "Das Kunstwerk soll sich in den Park einordnen, sich den vorhandenen Bäumen unterordnen und sich nach biologischen sowie physikalischen Gesetzmäßigkeiten in der Natur einfügen" erklärt Werner Bitzigeio. "Ohne die Bäume, mitten im Park, wäre die Skulptur zu klein, aber mit den Bäumen zusammen stimmen die Proportionen", meint er.Interessant ist auch der Kontrast zu dem im Hintergrund stehenden Kunstwerk der Rumänin Doina Tatoli, eine Installation aus schillernden bunten Nylonseilen, die an Stahlstützen festgeknüpft sind. Schon während der "Skulptura" erregte die außergewöhnliche Stahlskulptur in Kugelform das Interesse vieler Ausstellungs- und Gartenbesucher. Bis zu 300 Stahlstäbe mit einem Durchmesser von 26 bis 34 Millimetern und einer Stablänge von 30 Zentimetern bis 1,20 Meter wurden für das Kunstwerk zusammengeschweißt. Das Eigengewicht der Stahlskulptur beträgt zwei Tonnen. "Vom Chaos der kleinen Einzelteile zu einem großem Ganzen, das eingebunden ist in eine absolute empirisch konkrete Form", so will Bitzigeio seine Skulptur "Stille" verstanden wissen. Auf den Namen angesprochen, meint er: "Meine Skulpturen sollen nicht laut sein, nicht monumental sein. Als 'still' bezeichne ich gerne Arbeiten, die nicht sofort zu interpretieren sind."Der Betrachter muss sich selbst trauen, zu interpretieren. Von weitem wirkt die Skulptur so, als würde sie zur Landschaft und zum Garten dazu gehören. Als hätte die Kugel mit ihrem rötlichen Schimmer, ähnlich wie die Drahtrollen, die auf dem Gelände der Firma Acument, lagern, schon immer hier hin gehört. Ein gelungener Brückenschlag eben. pp "Damit ist uns ein toller Brückenschlag gelungen."Bürgermeister Erhard Seger

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