Drama am vorletzten Sprung

Honzrath. Es ist die letzte von drei Runden beim "Großen Hindernispreis des Saarlandes", dem spektakulären Höhepunkt des 25. Pferde-Renntags am Sonntag in Honzrath. Das Jagdrennen über 3400 Meter und zwölf schwere Sprünge ist das einzige Hindernisrennen im Saarland, fordert sowohl von den Pferden als auch den Reitern absolute Kondition und Konzentration

Honzrath. Es ist die letzte von drei Runden beim "Großen Hindernispreis des Saarlandes", dem spektakulären Höhepunkt des 25. Pferde-Renntags am Sonntag in Honzrath. Das Jagdrennen über 3400 Meter und zwölf schwere Sprünge ist das einzige Hindernisrennen im Saarland, fordert sowohl von den Pferden als auch den Reitern absolute Kondition und Konzentration.Rätselraten um Ursache Am vorletzten Sprung passiert es: "Miss Monaria", zu diesem Zeitpunkt bereits abgeschlagen, kommt nach dem Sprung unglücklich auf, stolpert und überschlägt sich. Während Reiter Pascal Allaert (Belgien) unverletzt bleibt, ist die neunjährige Stute sofort tot. "Warum und wieso das passiert ist? Das ist schwer zu sagen. Entweder hatte das Pferd einen Herzinfarkt oder es hat beim Sturz einen Genickbruch erlitten", sagt Thomas Schwinn, der Vorsitzende des RRV Honzrath. Tatsache ist: Das Pferd hatte in den vergangenen fünf Jahren keine Rennen bestritten.Die Tragödie überschattet den Jubiläums-Renntag. "Wir hatten viele Besucher; Trainer und Reiter waren mit der Bahn zufrieden. Alles war toll", sagt Schwinn. "Wir hatten auf unserer Bahn noch nie ein Problem. Schade, dass es ausgerechnet am 25. Renntag passiert ist."Sieger des Rennens war letztlich "Our First Chesnut", trainiert von keinem Geringeren als dem Champion-Trainer Christian Freiherr von der Recke (Euskirchen) mit dem Hürdenspezialisten Jan Korpas im Sattel. Für Recke hatte sich die Reise ins Saarland gelohnt: Mit insgesamt acht Pferden am Start holte der Stall in Honzrath drei erste, zwei zweite Plätze und einen dritten Rang. Zweiter des Hindernispreises wurde, wie im vergangenen Jahr, "Amidyan" aus dem Stall von Ralf und Nicole Lambert (Schwarzenholz). Im Sattel saß der englische Top-Hürdenjockey Paul Andrew Johnson. Ein volles Feld mit neun Pferden gab es beim zweiten Höhepunkt des Tages, dem Wertungslauf zum Turf-Championat Südwest. Am Schluss gab es hier eine faustdicke Überraschung. Es siegte "Indy", eigentlich ein Außenseiter, mit Sven Schleppi im Sattel. "Indy" gewann leicht mit zwei Längen Vorsprung und verwies den Favoriten "Dulce et Decorum" mit Berit Weber auf den zweiten Platz vor "Kaminaro" mit Andrea Glomba im Sattel. Keine Überraschungen gab es im achten Wertungslauf zum Junior-Cup Südwest. Hier konnte wie erwartet die 14-jährige Wadgassenerin Jana Christin Michaelis (Foto: SZ) auf "Ferrario" ihren Punktevorsprung im Gesamtklassement ausbauen. Sie verwies ihre Mitstreiter Justin Nowara auf "Aktuschi" und Luisa Ernst aus Saarfels mit "Gone Moretto" auf die Plätze. "Ferrario" machte seinem Namen alle Ehre. " "Wer Ferrario hört und dabei an Ferrari denkt, liegt gar nicht so verkehrt. Der Name ist Programm", sagten die Besitzer und Trainer, Uwe und Fraucke Schwinn aus Erbringen, bei der Siegerehrung. Jana Christin ist von Kindheit an mit Vollblütern vertraut, denn ihre Mutter Friedrike ist Besitzertrainerin. Mit acht Jahren bekam die Tochter dann ihr erstes Pony "David" geschenkt. Jana Christin startet durch"Mit David habe ich zuerst Dressur- und Springprüfungen absolviert", erinnert sich Jana. Doch dann entpuppte sich "David" auf der Rennbahn in Herschberg als Renntalent. 2007/2008 nahm Jana mit "David" erfolgreich an Pony-Championaten teil - und die Richtung war klar: "Ich will Amateur-Rennreiterin werden", erklärte Jana ihren Eltern und absolvierte 2008 mit "Beckham" erstmals den Junior-Cup, den sie als Vierte abschloss. "Für 2009 bekam ich dann Ferrario und konnte mit ihm so richtig durchstarten", freut sich Jana.

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