Die Restaurierung alter Bunkeranlagen gehört zur Vereinsarbeit

Beckingen · Der Kultur- und Heimatverein Beckingen hatte jüngst zur Generalversammlung gerufen. Dabei wurde auf die Vereinsaktivitäten des vergangenen Jahres zurückgeblickt. Bei den Vorstandswahlen sprachen sich die Mitglieder für eine weitere Amtszeit von Axel Jungmann an der Vereinsspitze aus.

 Das Bauwerk 114 a auf dem Beckinger Pfaffenkopf steht auf der Liste der denkmalgeschützten Gebäude. Foto: Rolf Ruppenthal

Das Bauwerk 114 a auf dem Beckinger Pfaffenkopf steht auf der Liste der denkmalgeschützten Gebäude. Foto: Rolf Ruppenthal

Foto: Rolf Ruppenthal

Die Partnerschaft im September 2016 zwischen dem Kultur- und Heimatverein Beckingen mit der "Association du Fort aux Fresques" im lothringischen Hestroff war bedeutendes Ereignis des Vereins im vergangenen Jahr. Dies hob der erste Vorsitzende Axel Jungmann bei der Generalversammlung des KuH im Hotel "Zur Felsmühle" hervor. Beide Vereine verbindet die Restaurierung einer militärischen Anlage. Die Mitglieder aus Beckingen haben den zum Westwall gehörenden Bunker WH 767 und die Franzosen das Fort aux Fresques in der Maginot-Linie wieder zugänglich gemacht.

Diese Zusammenarbeit sei ein gutes Beispiel für die stetige Weiterentwicklung der deutsch-französischen Freundschaft, so Jungmann. In diesem Jahr sind wieder mehrere gegenseitige Besuche mit der Association terminiert.

Das Interesse an Westwallmuseum auf dem Pfaffenkopf ist weiterhin sehr hoch; so konnten auch im vergangenen Jahr hier viele Besucher aus dem In- und Ausland, darunter welche aus den USA, begrüßt werden.

Auf ein großes Echo stieß eine vom Verein veranstaltete Ausstellung im Foyer der Deutschherrenhalle, welche die beiden Saarabstimmungen von 1935 und 1955 zum Thema hatte.

Die Besucher konnten dabei in einer fiktiven Wahl wieder über das Saarstatut von 1955 abstimmen. Interessant dabei war das Ergebnis, das nämlich fast bis hinters Komma genau das Gegenteil der Abstimmung von damals ergab und damit keine Angliederung an die Bundesrepublik erbracht hätte.

In diesem Jahr wird ein Höhepunkt die Eröffnung des unter Denkmalschutz stehenden Bunkers WH 766 (ein Regelbau 2a) darstellen, der sich in unmittelbarer nähe zum Westwallmuseum des Bunkers WH 767 befindet. Wie sein Nachbar ist er ein Solitär, denn auch von diesem Bauwerk existiert kein weiteres Exemplar mehr. Dieser Bunker, dessen Restaurierung in enger Abstimmung mit dem Landeskonservatoramt geschieht, wird jedoch nicht wie der WH 767 mit Originalteilen aus der Westwallzeit bestückt, sondern die Räume sollen für ein Dokumentationszentrum genutzt werden.

Das Bunkerfest im September, die Mehrtagesfahrt an den Comer See, eine Tagesfahrt an die Ahr, die Krippenausstellung mit dem Kunsthandwerkermarkt, die Durchführung von heimatkundlichen Wanderungen im Ort mit Kindergartengruppen und Schulklassen waren weitere wichtige Vereinaktivitäten 2015.

Dem Bericht von Schatzmeisterin Nicole Minninger, den in Vertretung der erste Vorsitzende vortrug, war eine solide Kassenlage zu entnehmen. Der Prüfbericht ergab keinerlei Beanstandungen. Dem Vorstand wurde einstimmig Entlastung erteilt.

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Auf einen blickVor kurzem wurde die Saison am Bunker WH 767 eröffnet, wobei bis Oktober jeden ersten Sonntag im Monat (14 bis 18 Uhr) kostenlose Führungen angeboten werden. Nach Absprache können Besuchergruppen auch außerhalb dieser Zeit das Bauwerk besichtigen. Die Kontaktdaten sind auf der Vereinshomepage (www.kuhv-beckingen.de ) ersichtlich. Das Bunkerfest (3./4. September), die Krippenausstellung mit dem Kunsthandwerkermarkt (3./4. Dezember), eine Mehrtagesfahrt nach Meck-Pomm (23.-28. September) und eine Tagesfahrt in den Odenwald (21. Mai) stellen die wichtigsten Veranstaltungen für 2016 dar. rnwww.kuhv-beckingen.de

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NamenBei den Vorstandsneuwahlen wurde Axel Jungmann im Amt des ersten Vorsitzenden mit allen Stimmen der Versammlungsteilnehmer bestätigt. Der weitere Vorstand setzt sich wie folgt zusammen: Horst Schwarzenberger (2. Vorsitzender), Nicole Minninger (Schatzmeisterin), Edi Ehlenz (Schriftführer), Willi Ehrl (Technischer Leiter Westwallmuseum), Helene Schumacher, Eva Welsch, Walter Zimmer, Hermann Müller, Josef Meiers, Ralf Bettenfeld, Enrico Kanis, Roman Niederkorn (alle Beisitzer). Die Kasse wird von Dirk Bettenfeld geprüft. rn

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