Fusion Die musikalische Verbindung steht

Beckingen · Katholische Kirchenchöre aus Beckingen und Saarfels gehen künftig gemeinsame Wege.

 Der Chor im Jahr seines 100-jährigen Bestehens 1963 mit Pastor Theo Stammer (vorne, Mitte), der seinerzeit auch gleichzeitig sein 25-jähriges Priesterjubiläum feierte.

Der Chor im Jahr seines 100-jährigen Bestehens 1963 mit Pastor Theo Stammer (vorne, Mitte), der seinerzeit auch gleichzeitig sein 25-jähriges Priesterjubiläum feierte.

Foto: Norbert Becker

Im 155. Jahr seines Bestehens geht der Katholische Kirchenchor „Cäcilia“ Beckingen neue Wege. Er bleibt zwar weiter als eigenständiger Verein erhalten, doch als Chor schließt er sich zum 1. Januar 2018 mit dem Nachbarchor  der Katholischen Kirchengemeinde Saarfels zusammen. Anlass für diese Entscheidung ist das Ausscheiden von Chorleiter Bernhard Haupenthal aus Schwemlingen, der zum Jahresende in Rente geht und daher kürzer treten will. „Er hat in seiner 26-jährigen Tätigkeit gute Arbeit geleistet“, bescheinigen ihm der erste Vorsitzende Edmund Feld und Geschäftsführerin Marina Kunkel. Nach ihren Worten musste sich der Vorstand im Hinblick auf seinen Weggang mit Gedanken befassen, entweder einen neuen Chorleiter für den derzeit noch aus noch 17 Sängerinnen und Sängern bestehenden Chor zu suchen oder, was sinnvoller ist und dann auch beschlossen wurde, dem ohnehin gemeinsamen Organisten Stefan Langenfeld, der den Saarfelser Kirchenchor leitet, in eine Chorgemeinschaft mit Saarfels zu folgen. Beide Vorstände waren sich dann darüber einig.  So wird Chorleiter Haupenthal den Beckinger Chor letztmalig im Silvesterhochamt am Sonntag, 31. Dezember, 10 Uhr, in der Pfarrkirche St. Johannes und Paulus dirigieren.

Unter Mitwirkung des Kirchenchores Saarfels und eines Kammer­orchesters sowie Stefan Langenfeld an der Klais-Orgel wird die Missa C-Dur, auch  als Spatzenmesse bekannt, von Wolfgang Amadeus Mozart aufgeführt  und sicherlich die Besucher des  Gottesdienstes begeistern. Mit diesem letzten eigenständigen Auftritt geht somit eine Ära der Beckinger Pfarrgeschichte zu Ende, die Anlass gibt zu einem Rückblick in die Chorchronik, wie sie in der von Roman Fixemer und Dr. Manfred Jacobs zum Jubiläumsjahr der Pfarrei 2013 erstellten Festschrift beschrieben ist.

Danach wird als dessen offizielles Gründungsdatum der 15. November 1863, also der Tag der Weihe der neuen Pfarrkirche,  angesehen. Es gibt jedoch Aufzeichnungen im Pfarrarchiv, wonach der kirchliche Chorgesang in Beckingen schon bis um das Jahr 1580 zurückreicht. Auch in einem Visitationsbericht des Bischofs vom 19. Mai 1830 in Beckingen ist unter anderem aufgeführt: „Deutsche Gesänge werden nur vom Chor gesungen.“ Am 8. November 1863  verkündete Pfarrer Franz Xaver Leidinger in einer Predigt die Ordnung für die eine Woche später, am 15. November 1863,  stattfindende Weihe der neuen Kirche.

  Der Chor im Jubiläumsjahr 2013 mit der damaligen Vorsitzenden Gertrud Timmermann (vorne, Dritte von rechts), Chorleiter Bernhard Haupenthal (hinten, Dritter von rechts) sowie Organist und Leiter der neuen Chorgemeinschaft Stephan Langenfeld (hinten, rechts).

 Der Chor im Jubiläumsjahr 2013 mit der damaligen Vorsitzenden Gertrud Timmermann (vorne, Dritte von rechts), Chorleiter Bernhard Haupenthal (hinten, Dritter von rechts) sowie Organist und Leiter der neuen Chorgemeinschaft Stephan Langenfeld (hinten, rechts).

Foto: Norbert Becker

Dabei legte er auch die Grundregeln des neuen Kirchenchores wie folgt fest:  „Diejenigen Jünglinge und junge Männer, welche gute Stimmen besitzen und zum Chore gehören wollen, haben sich heute Nachmittag vor der Vesper in der Schule einzufinden.“ Es wurde über sie ein Verzeichnis angelegt und sie hatten den Gesangsübungen beizuwohnen. Erst viel später wurde der erste Vorstand des Chores gewählt, um die Last der Verantwortung, Entscheidungen und der laufenden organisatorischen Angelegenheiten zwischen Präses und Chorleiter zu teilen. Intensiv wurde an der Ausbildung des Chores gearbeitet, der bereits bei der Konsekration der neuen Pfarrkirche durch Bischof Leopold Pelldram im Juli 1865 sein Können bewies.

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