„Die Arbeit gefiel mir sehr gut“

Erbringen · Azubi Hugo Levallois hat in der Metallbau-Firma Bertram Minas in Erbringen zehn Tage lang nicht nur mit angepackt, sondern auch einiges gelernt. Er gehörte zu den Franzosen, die an einem Lehrlingsaustausch teilnahmen.

 Schlossermeister Bertram Minas unterwies den jungen Franzosen Hugo Levallois auch im Schweißen von Aluminium. Fotos: Norbert Becker

Schlossermeister Bertram Minas unterwies den jungen Franzosen Hugo Levallois auch im Schweißen von Aluminium. Fotos: Norbert Becker

 Die deutsch-französische Handwerkskammerdelegation vor der Erwringer Scheier.

Die deutsch-französische Handwerkskammerdelegation vor der Erwringer Scheier.

Eine langjährige Tradition hat der gegenseitige Austausch von Lehrlingen aus Deutschland und Frankreich. Seit 1983 pflegen die Handwerkskammern aus Coutance (Normandie ) und des Saarlandes diese Art von Zusammenarbeit im jährlichen Wechsel über die Landesgrenzen hinweg. Sie hat sich bewährt und ist zu einem festen Bestandteil im Jahresprogramm beider Kammern geworden. Für jeweils zehn Tage erfolgt der Austausch.

Nun waren wieder zwölf junge Franzosen zu Gast, um sich in den verschiedensten Berufen, vom Bäcker über Schlosser bis zum Maurer, in Deutschland zu informieren. Einer von ihnen war der 18-jährige Hugo Levallois. "Ich bin das erste Mal in Deutschland. Es gefällt mir sehr gut hier, und die Leute sind nett", sagt er. Er kam bei der Firma Metallbau Bertram Minas in Erbringen , die zwei Lehrlinge und drei Gesellen beschäftigt, unter.

"Hugo hat in der Werkstatt mitgearbeitet, hat Stahlstangen geschweißt und ließ sich von mir ebenfalls im Schweißen von Aluminium, das er bisher nicht kannte, unterweisen", sagt Minas. Auch habe Levallois in einem Industriebetrieb zur Motorblockherstellung die Produktionslinie mit Robotern gesehen. "Ebenso erlebte er in einer Verzinkerei den Ablauf eines Verzinkungsvorganges und half auch bei der Montage eines freitragenden Schiebetores", berichtet Schlossermeister Minas. Trotz der Sprachbarriere gab es keine großen Verständigungsprobleme, man wusste sich zu helfen. Abends ging Levallois mit seinem Chef essen und wurde auch sonst in familiärer Atmosphäre fürsorglich betreut.

Er nahm an einer Saarlandrundfahrt der französischen Lehrlinge mit Besichtigung des Weltkulturerbes Völklinger Hütte und der Schlossberghöhlen in Homburg sowie dem Besuch einer Kartrennbahn teil. "In knapp einer Woche kann man nur einen kleinen Eindruck vermitteln. Ich bin aber sehr zufrieden mit dem französischen Azubi Hugo, der wirklich gute Arbeit gemacht hat", war Minas voll des Lobes für seinen Auszubildenden auf Zeit. Ihn freute auch, dass der junge Franzose sich positiv über seinen Gastbetrieb äußerte: "Die Arbeit hier gefiel mir sehr gut und machte viel Spaß. Eine angenehme Arbeitsatmosphäre hat es mir leicht gemacht, mich einzuleben."

Verblüfft von Deutschland und dem Ablauf im Betrieb zeigte sich auch dessen gleichaltriger Kollege Valentin Romero, der als Maurer bei der Bauunternehmung Heitz & Sohn in Rehlingen tätig war und am Freitagmorgen mit Bernd Wagner als dem für ihn zuständigen Mitarbeiter der Firma nach Erbringen kam, ehe dann eine Delegation beider Kammern per Bus zur Besichtigung eintraf, darunter Holger Kopp, Vizepräsident der Handwerkskammer des Saarlandes , Hauptgeschäftsführer Georg Brenner, dessen Stellvertreter Bernd Reis und der stellvertretende Geschäftsführer der HWK aus der Normandie , Benoit Rabel .

Firmenchef Bertram Minas begrüßte die Gäste in seinem Betrieb, der stark im Industriebereich tätig ist, Treppen, Geländer, Türen, Tore und Ähnliches herstellt und installiert. Es folgte eine kurze Besichtigung des Metallbaubetriebes. Dann ging es zur Erwringer Scheier. Hier hieß Ortsvorsteher Daniel Minas die deutsch-französische Delegation bei einem Sektempfang willkommen.

"Seit zehn Jahren bilde ich in meinem Beruf selbst aus. Wir brauchen Auszubildende, die Mut zeigen. So habe ich Respekt vor denen, die auch mal ins Ausland gehen", meint er und wünscht viel Spaß. Der französische HWK-Kollege Rabel sagte in seinem Grußwort: "Es ist wichtig, dass die Sprache kein Problem ist. Das ist ein wichtiges Anliegen. Wichtig ist auch, dass wir die Freundschaft ohne Grenzen zwischen beiden Kammern weiterführen."

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