Wahlanalyse Beckingen CDU verliert absolute Mehrheit im Beckinger Rat

Beckingen · Nach dem Wahlsonntag: AfD und FDP ziehen neu in den Rat ein, Grüne stark verbessert, CDU und SPD nahezu gleichauf.

 Symbolbild

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Foto: ZB/Patrick Pleul

Einen herben Dämpfer brachte die Gemeinderatswahl am Sonntag in der Gemeinde Beckingen für die CDU: Die Christdemokraten verloren ganze 13 Prozent an Wählerstimmen und rangieren mit 37,2 Prozent der Stimmen nur noch knapp vor der SPD. Damit ging der CDU ihre jahrelang verteidigte absolute Mehrheit im Gemeinderat verloren. Die SPD verbesserte sich leicht um 0,6 Prozent und liegt jetzt bei 36,3 Prozent. Damit liegen CDU und SPD hinsichtlich der Anzahl der Sitze im neuen Rat gleichauf: Jede Partei schickt 13 Vertreter in das 33 Mitglieder zählende Gremium.

Die weiteren Ratssitze gehen an AfD (zwei), Grüne (zwei) und FDP. Die AfD kommt aus dem Stand auf 6,6 Prozent der Wählerstimmen. Auch die FDP, die nach längerer Abstinenz wieder in der Gemeinde angetreten war, schafft mit 3,2 Prozent den Sprung in den Rat. Die Grünen legen ordentlich zu – und zwar um 4,7 auf jetzt 8,3 Prozent. Damit befinden sie sich auf Augenhöhe mit der Linkspartei, die etwas schlechter abschneidet als noch 2014: Die Partei verliert 2,1 Prozent und rangiert nun ebenfalls bei 8,3 Prozent.

Die Wahlbeteiligung legte zu gegenüber der letzten Kommunalwahl: Gab es 2014 noch eine Beteiligung von 58,7 Prozent, so kletterte diese am Sonntag auf 67,2 Prozent.

In absoluten Zahlen verlor die CDU 561 Stimmen gegenüber 2014, wobei die Partei insbesondere in den beiden großen Ortsteilen Beckingen und Reimsbach sowie in Honzrath deutlich schlechter abschnitt als die SPD. Auch in Oppen und Hargarten hatten die Sozialdemokraten die Nase vorn. Die SPD wiederum konnte 413 Stimmen mehr einfahren als bei der letzten Kommunalwahl und liegt mit 2996 Stimmen nur noch 70 Stimmen hinter der CDU (3066). Die AfD bekam 546 Stimmen, die FDP 265. Die Grünen konnten ihr 2014er-Ergebnis mehr als verdoppeln und steigerten sich um 425 auf 687 Stimmen. Das ist exakt eine mehr, als die Linkspartei bekommen hat: Sie büßte gegenüber 2014 69 Stimmen ein.

Im Gemeinderat wäre rein rechnerisch neben einer Großen Koalition eine rot-rot-grüne Koalition möglich, ebenso ein Jamaika-Bündnis. Es könnte aber auch sein, dass hier in Zukunft wechselnde Mehrheiten an der Tagesordnung sind.

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