Mettenschicht und Markt in Düppenweiler Weihnacht in bergmännischer Tradition

Düppenweiler · Trotz heftiger Regenschauer kamen viele Besucher am Wochenende zum Weihnachtsmarkt am Kupferbergwerk.

 Zur Mettenschicht kam Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier. ebenfalls mit dabei: die Bergsänger.

Zur Mettenschicht kam Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier. ebenfalls mit dabei: die Bergsänger.

Foto: Ruppenthal

Die bergmännischen Weihnacht am Kupferbergwerk Düppenweiler ist und bleibt ein Besuchermagnet. Der zweitägige Wintermarkt zwischen Huthaus und historischer Kupferschmelze ist inzwischen einer der schönsten Weihnachtsmärkte der Region, flankiert er doch sehr stimmungsvoll die traditionelle Mettenschicht, die Bergparade und die Bergpredigt an der nahen Barbara-Kapelle.

Den Auftakt bildete auch in diesem Jahr das Anschieben der mächtigen und symbolträchtigen Bergmanns-Pyramide. Mit lautem „Hauruck“ wurde sie von Schichtmeister Werner Kockler, dem Vorsitzenden des Vereins Kupferbergwerk, und seinen Helfern sowie den Symbolfiguren Töpfer, Bauer, Bergmann und Schwester Blandine in einem wahren Kraftakt angeschoben, nachdem sie sich den Besuchern höchstpersönlich vorgestellt hatten. „Steiger“ Josef Fuchs, seines Zeichens Organisationsleiter im Verein, stellte den zahlreichen Besuchern die Bedeutung dieser Pyramide und des Anschiebens vor. Dabei sprach er auch über die Historie der ursprünglich aus dem Erzgebirge stammenden bergmännischen Weihnacht und des Kupferbergwerks Düppenweiler. Musikalisch umrahmt wurde dieses traditionelle Zeremoniell von den Litermont-Musikanten unter der Leitung von Wolfgang Buchmann.

Nach den Worten von Josef Fuchs gliedert sich diese Mettenschicht, traditionell die letzte vor Weihnachten, in vier Teile: Bergarbeit, Bergmette mit Bergpredigt, Beschenkung des Steigers und Bergschmaus.

Nach Tim Hartmann, Professor Thomas Kleist, Ulrich Commerçon und Anke Rehlinger war es auch in diesem Jahr gelungen, einen prominenten Prediger zu gewinnen. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier musste sich davor jedoch im Rahmen der Parade mit den Bergleuten erst mühsam den Anstieg zur schmucken Barbara-Kapelle hochplagen. Schweden-Feuer wiesen dabei den Weg. Das Jagdhornbläser-Corps mittleres Primstal und die Bergsänger des Kupferbergwerks von Erhard Seeger ließen danach dem Redner genügend Zeit zum Verschnaufen.

Der erinnerte in seiner Ansprache gleich an ein Wunder, denn bei seinem ersten Besuch unter Tage habe er es doch tatsächlich geschafft, mit seiner kräftigen Statur unbeschadet wieder aus den engen Stollen herauszukommen. „Wie viel Kupfer habt ihr inzwischen gefördert,“ fragte er schelmisch die Mannen um Werner Kockler. „Keines“, antwortete er selbst schmunzelnd, verwies dabei aber auf die ganz besondere Leistung der Düppenweiler Bergleute, die mit ihrem nimmermüden Engagement den Menschen und den Besuchern so viel Freude und Gemeinschaftssinn geschenkt hätten. Er verwies auch auf die große Bedeutung des Bergbaus im Rahmen der Industrialisierung für das Saarland und leitete dabei zu den aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit über. Den Part der kirchlichen Meditation übernahm danach Pastor Wolfgang Goebel.

Heftige Regenschauer und stürmische Winde bildeten die unangenehmen Rahmenbedingungen des diesjährigen Wintermarktes. Trotz dieser widrigen Witterungsbedingungen kamen erstaunlich viele Besucher zum Kupferbergwerk nach Düppenweiler, um sich mit den Traditionen der bergmännischen Weihnacht auf die letzten Adventstage bis hin zum Fest einstimmen zu lassen.

Natürlich dürfte der Besuch des Nikolaus im Rahmen dieses Wintermarktes nicht fehlen. Für den musikalischen Rahmen sorgte herbei das Posaunencorps Dirmingen.

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