In Beckingen wird am Montag, 16. Januar, der Marzellus-Tag gefeiert. Der Heilige war als Marzellus I. der 30. Papst von Rom, soll aber später wegen Dissonanzen verbannt worden sein. Ihm ist die kleine markante Kapelle an der Talstraße geweiht. Das im Jahre 1634 im Stil der Spätrenaissance errichtete, nach späteren Änderungen am Portalbogen und der Fenster dann gotisch aussehende, Gotteshaus ist längst zum Wahrzeichen des erstmals 1048 urkundlich erwähnten Dorfes geworden. Wie die Chronisten Stefan Fixemer und Manfred Jacobs in einer 2013 erschienenen Festschrift der Pfarrei St. Johannes und Paulus berichten, reicht die Geschichte der Marzellus-Kapelle bis in das Jahr 1634, also mitten in die Zeit des Dreißigjährigen Krieges zurück, was auch der Inschrift am Schlussstein des Portalbogens zu entnehmen sei. Diese bedeutet: „Philipp Arnold von Ahr, Landkomtur der Ballei Lothringen, Teutscher Ordens Ritter 1634“. Ebenso enthält der Stein dessen Ordens- und Familienwappen, das auch bei der Festlegung des aktuellen Wappens der Gemeinde Beckingen Pate stand. Befand sich die Kapelle zum Zeitpunkt ihres Errichtens noch außerhalb der Bebauung an der Verbindungsstraße von Beckingen nach Haustadt, liegt sie heute inmitten des Ortes. Im Laufe der Zeit wechselte das Kapellchen mehrfach den Besitzer, ehe sie im Jahre 1858 unter dem Pfarrer wieder von der Pfarrei erworben wurde. Es folgten im Laufe der Zeit viele Renovierungsarbeiten.