Ausstellung in Beckingen Wenn Fotos von Industrie zu Kunst werden

Beckingen · Bilder des Fotografen Marc Theis sind derzeit im Beckinger Rathaus zu sehen. Er hat unter anderem das Sägewerk Speiser abgelichtet.

 Beim Rundgang durch die Ausstellung (von rechts): Bürgermeister Thomas Collmann, die Landtagesabgeordnete Martina Holzner, Honorarkonsul Léo Petry, Fotograf Marc Theis, Axel Jungmann und Armin Unverricht vom Kultur- und Heimatverein Beckingen sowie die Landtagsabgeordneten Dagmar Ensch-Engel.

Beim Rundgang durch die Ausstellung (von rechts): Bürgermeister Thomas Collmann, die Landtagesabgeordnete Martina Holzner, Honorarkonsul Léo Petry, Fotograf Marc Theis, Axel Jungmann und Armin Unverricht vom Kultur- und Heimatverein Beckingen sowie die Landtagsabgeordneten Dagmar Ensch-Engel.

Foto: Gemeinde/Pitzius

Eine Ausstellung mit Fotografien des Luxemburger Fotografen Marc Theis ist kürzlich im Beckinger Rathaus eröffnet worden. Zu sehen sind Bilder von zwei Orten in der Gemeinde Beckingen: aus dem Sägewerk Speiser und den ehemaligen Räumen des Schraubenwerkes in Beckingen. Es ist eine Dokumentation zweier Industrien, die den Ort geprägt haben. Das Sägewerk Speiser wird heute noch betrieben und auch das Beckinger Schraubenwerk macht, nach vielen Turbulenzen in der Vergangenheit, unter Nedschroef heute wieder positiv von sich Reden.

Zur Vernissage begrüßte Bürgermeister Thomas Collmann neben Theis auch den Honorarkonsul des Großherzogtums Luxemburg im Saarland, Léo Petry, der den Fotografen vorstellte. Außerdem waren die Landtagsabgeordneten Martina Holzner und Dagmar Ensch-Engel, Gemeinde und Ortsratsmitglieder, der Beckinger Ortsvorsteher Dieter Hoffmann und Kollegen sowie viele weitere Gäste zugegen. Werksleiter Jörg Bosch und Geschäftsführer Stefan Tils von Nedschroef sowie Armin Unverricht als Mitinitiator der Ausstellung und Axel Jungmann, der Vorsitzende des Kultur- und Heimatvereins, der eine Einführung in die Ausstellung gab, rundeten das Teilnehmerfeld ab.

„Die Kunstausstellungen im Beckinger Rathaus gelten nach wie vor als ein Ereignis, wobei es sich heute allerdings um eine Premiere handelt. Denn es ist die erste Foto-Ausstellung mit Fotografien eines ganz besonderen Fotografen, Marc Theis“, sagte Bürgermeister Collmann. Dass er ein Meister im Umgang mit dem Fotoapparat sei, würden die Besucher beim Betrachten seiner Fotografien selbst noch feststellen können. „Es ist, wie ich meine, die erste Ausstellung auf einem solch hohen Niveau, die wir je hier hatten. Durch seine Art und Weise des Fotografierens werden Fotos zu Kunstwerken und es freut mich ganz besonders, Sie hier zu begrüßen und die Ausstellung eröffnen zu dürfen“, sagte der Verwaltungschef.

Die Fotokunst von Marc Theis zeige Werke, die der Gemeinde Beckingen ihr historisches Gewand in möglichst unverfälschter Weise bewahrten. Die Werke böten interessante Einblicke, Blickfänge in alte Zeiten, tiefgreifende Veränderungen und damit auch eine ausgezeichnete Rückschau in die Entwicklung der Gemeinde, befand Collmann. „Die Ausstellung macht aber auch deutlich, dass die Zeit nie stehengeblieben ist. Lassen Sie die Fotografien auf sich wirken, lassen Sie die Bilder sprechen. Sie sind ein Blick zurück auf das historische Gewand unserer Gemeinde.“ Mit diesen Worten eröffnete der Verwaltungschef die Ausstellung und lud zum Rundgang durch die Flure und das Treppenhaus im Rathaus ein.

Zuvor hatte Honorarkonsul Léo Petry den Fotografen und seine Fotokunst vorgestellt. Der Luxemburger Fotograf Marc Theis dokumentiert seit Jahrzehnten „andere Orte“ wie Fabriken, Gebäude, Häuser oder Räume mit ihren Inhalten, die Zeitgeschichte darstellen. Es geht ihm darum, diese Orte fotografisch so einzufangen, dass sie dem Betrachter seiner Bilder den Eindruck geben, selber im Raum zu stehen. Das Geheimnis seiner Fotografien besteht darin, dass er seine digitalen Bilder mit seinem handwerklichen Know-how so belichtet, als wäre noch ein feinkörniger Film in der Kamera. Darum erkennt man in seinen Bildern alle Strukturen, sowohl im Weiss als auch in den Schatten, und es geht in der Wiedergabe des Gesehenen nichts verloren.

„Kulturelle Beziehungen sind lebendige Verbindungen. Im kulturellen Bereich findet ja schon eine sehr gute Zusammenarbeit statt. Diese Ausstellung passt hervorragend in die Saarlandstrategie. Sie ist sozusagen ein erster themenbezogener Baustein“, sagte der Honorarkonsul. Er wünschte der Ausstellung viel Erfolg und gute Resonanz.

Axel Jungmann, Vorsitzender des Kultur- und Heimatvereins erklärte in seiner Einführung in die Ausstellung: „Jede Kunst spricht ihre eigene, persönlich Sprache und sendet ihre eigene Botschaft. Die Fotokunst von Mark Theis vermag zeitlos zu faszinieren, besonders dann, wenn sie das Auge der Fantasie beflügelt.“ Es sei dem Fotografen gelungen, Unsichtbares sichtbar zu machen. Der Künstler selbst gab sich bescheiden, freute sich über das viele Lob und wird einen Teil des Erlöses vom Verkauf der Bilder an soziale Einrichtungen in der Gemeinde Beckingen spenden.

Die Ausstellung ist noch bis Freitag, 14. Februar, zu den Dienstzeiten der Verwaltung zu sehen.

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