Düppenweiler. Die von Frauen heutzutage häufig ergriffenen Berufe wie Kauffrau, Friseurin oder Verkäuferin sind nichts für Karoline Klein. Die 22-jährige Düppenweilerin ist Landwirtin, arbeitet auf dem elterlichen Hof und ist jetzt auf der Meisterschule. "Ich habe mich schon immer für Landwirtschaft interessiert", sagt sie, "ich war lieber auf einem Traktor oder bei den Pferden als bei meinen Schulbüchern."Betrieb erweitert Und wenn man den Hof von Familie Klein besucht, kann man verstehen, warum. Auf den weitläufigen Wiesen grasen gemütlich und träge zottelige braune Rinder, Pferde laufen zwischen Apfelbäumen frei umher, mehrere Katzen verstecken sich in den Scheunen und der Opa nebenan hat eine Schar Hühner im Hof. Bis vor einen Jahr war der Hof lediglich auf den Verkauf von Rindfleisch angelegt, lief bei Karolines Eltern eher nebenher. Sie hatten ihn vor 20 Jahren von den Eltern von Karolines Großeltern übernommen. Jetzt wird der Betrieb von der jungen Powerfrau revolutioniert und erweitert. Die erste Anschaffung waren zwei Ziegen und zwei Schafe. Dann kamen noch zwölf Schweine dazu. Und die bestehende Limousin-Rinderherde soll jetzt vergrößert werden. Fleisch und Wurst können beim Valentinushof vor Ort frisch vom Schlachter gekauft werden. Erstmalig hat Karoline Klein in diesem Sommer auch eine Ferienfreizeit für Kinder organisiert. Ein Fotobuch zeigt die Kinder beim Baden, im Streichelzoo und beim Toben im Heu. Die mehrtägigen Aktionen mit Übernachtung kamen super an in der Umgebung, jetzt soll das Angebot im nächsten Sommer noch erweitert werden. Doch die große Leidenschaft von Karoline Klein ist das Reiten. Seit sie denken kann, hat sie ihre Freizeit mit ihren Schwestern zusammen auf dem Rücken der Pferde verbracht. Ihre ersten Turniere bestritt sie schon mit sechs Jahren. Nach einigen saarländischen Erfolgen beim Spring- und Dressurreiten unterrichtet sie jetzt selbst Kinder, bei sich zuhause und einmal in der Woche auch beim Reit- und Rennverein Honzrath. Ihr Turnierpferd Lynn ist jetzt gerade schwanger. Das ist eine besonders spannende Zeit für Karoline, denn sie hat zwar schon viele Kalb-Geburten miterlebt, ein Pferd hat sie jedoch noch nie entbunden. Doch zu dem Beruf der Landwirtin gehört auch, dass man jeden morgen früh aufsteht, um die Tiere zu füttern. Auch am Sonntag - eine Landwirtin kennt kein Wochenende. "Die Tiere gehen immer vor", sagt Karoline. Erst nachdem alle versorgt sind, frühstückt sie selbst. Die junge Frau ist gern an der frischen Luft und arbeitet gern mit Tieren: "Da sieht man hinterher wenigstens, was man geschafft hat." Und die Aussicht, irgendwann mal ihr eigener Herr zu sein und den Hof zu übernehmen, reizt sie zusätzlich. "Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht", sagt Karoline Klein glücklich. Und Urlaub? "Den habe ich zuhause!"