Honzrath Feuer raubte der Familie ihre Heimat

HONZRATH · Warum das Feuer in dem Haus in der Straße „Im Neder“ in Honzrath ausbrach, ist noch unklar. Eine Person wurde verletzt.

 Ein Löschangriff erfolgte über Steckleiter und Balkon.

Ein Löschangriff erfolgte über Steckleiter und Balkon.

Foto: nb

Am Morgen nach dem Brand ihres Wohnhauses in der Straße „Im Neder“ am Dienstagmittag stehen die Hauseigentümer im Garten und können das Ausmaß der Schäden noch nicht richtig fassen. Während die bunten Fische im kleinen Teich wie immer ihre Runden schwimmen und in der Straße nach dem Feuerwehr-Großeinsatz des Vortages wieder Ruhe eingekehrt ist, schleicht die weiß-schwarze Hauskatze mangels ihrer gewohnten Umgebung um die Beine und sucht Streicheleinheiten.

Die Eheleute Christine und Matthias Dillschneider (Jahrgang 1950 und 1951) sind aber froh, dass sie und ihr 43-jähriger Sohn Markus, der sich mit Brandverletzungen an den Händen und einer Rauchgasvergiftung im Krankenhaus befindet, sich aus dem brennenden Gebäude ins Freie retten konnten und so mit dem Leben davon gekommen sind.

Am Tag nach verheerendem Hausbrand in Honzrath: Wie geht es den Besitzern
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Feuer raubte der  Familie ihre Heimat

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Um 13.11 Uhr, einer infolge des Schichtwechsels auf der Dillinger Hütte problematischen Tageszeit, erfolgte die erste Alarmierung der Feuerwehr. Der stellvertretende Gemeindewehrführer Bernhard Ludwig war mit den Honzrather Wehrleuten als erster zur Stelle und ließ aufgrund der Situation vor Ort, wo Flammen aus den Dachfenstern schlugen, weitere Kräfte nach alarmieren. So rückten die Löschbezirke Erbringen, Haustadt, Düppenweiler, Beckingen (mit Gerätewagen zur längerzeitigen Atemschutzversorgung) sowie Merzig nebst Drehleiter, die dringend gebraucht wurde, an. Des Weiteren waren die Verpflegungsgruppe des DRK Merzig-Wadern, drei Kommandos des Polizei Merzig sowie zwei Rettungswagen und ein Notarzt vor Ort (die SZ berichtete).

Wie der Einsatzleiter berichtete, war das Feuer aus noch ungeklärter Ursache in einem Zimmer des ausgebauten Dachgeschosses des eineinhalbstöckigen Hauses mit Giebelfront (Baujahr 1963) ausgebrochen. Löschversuche des dort lebenden Sohnes blieben erfolglos. Der Brand breitete sich schnell im gesamten Dachgeschoss und auf der nach dort führenden Treppe aus und wurde zu einem Vollbrand. Zur Brandbekämpfung wurden ein Löschangriff über die Drehleiter und einer über Steckleiter und Balkon vorgenommen. Die Flammen loderten immer wieder auf, denn aufgrund der starken Wärmedämmung mit Styropor gestaltete sich das Einwirken des Löschwassers sehr schwer. Bis in die Abendstunden hatten die Einsatzkräfte einiges zu tun, ehe der Brand als gelöscht angesehen werden konnte.

Trotzdem musste der Löschbezirk Honzrath um 21.30 Uhr zu kleinen Nachlöscharbeiten nochmals ausrücken. Neben dem Kreisbrandinspekteur Siegbert Bauer fand sich auch Bürgermeister Thomas Collmann als Chef der Wehr am Einsatzort ein, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Er war voll des Lobes über die gute Arbeit der Feuerwehr und weiterer Hilfskräfte, die nach dem erst in der vorigen Woche bewältigten Dachstuhlbrand in Oppen erneut ihre Leistungskraft für die Mitbürger unter Beweis stellten.

 Ein Großaufgebot an Feuerwehrkräften rückte an.

Ein Großaufgebot an Feuerwehrkräften rückte an.

Foto: Ruppenthal

Mit einer Geldspende will er der betroffenen Familie, die ihr Hab und Gut verloren hat, helfen. Diese kann nur Persönliches und das Allernötigste aus dem durch Feuer und Löschwasser fast vollständig beschädigten Haus holen. Vorerst hat die Familie beim Bruder des Mannes in der Merchinger Straße eine leerstehende Wohnung bezogen, bis sie weiß wie es weitergeht, besonders in Bezug auf die Schadensregulierung durch die Versicherung. Die Schadenssumme dürfte angesichts des Zustandes des Hauses nach dem Brand sehr hoch sein.

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