Fitten. Auf einer etwa drei Hektar großen Fläche nahe der EVS-Mülldeponie zwischen Hilbringen und der Grenze zu Frankreich soll in naher Zukunft eine Anlage zur Erzeugung von Bioerdgas errichtet werden. Das Projekt soll von einem Firmenkonsortium unter mehrheitlicher Führung der Bioenergie-Sparte des Energieversorgers Eon realisiert werden, unter anderem sind auch die Merziger Stadtwerke mit einem Zehn-Prozent-Anteil bei der Betreibergesellschaft mit im Boot. Nach den bestehenden Plänen soll diese Anlage schon im kommenden Jahr ihren Betrieb aufnehmen. Ihre Leistung beläuft sich auf umgerechnet zwei Megawatt elektrische Energie. Das dort produzierte Erdgas soll in die ganz in der Nähe verlaufende Haupt-Versorgungsleitung eingespeist werden und würde reichen, um rund 2500 Durchschnittshaushalte mit Wärmeenergie zu versorgen. Gegen das Projekt regt sich allerdings Widerstand, insbesondere in Fitten: Viele Bürger dort befürchten nach den negativen Erfahrungen mit den Geruchsbelästigungen, die in den 80er und 90er Jahren von der EVS-Deponie ausgegangen sind, erneut starke Geruchsbelastungen im Ort durch das in der Anlage verarbeitete Silagematerial. Verkehrs-BelastungPro Jahr sollen dort rund 45 000 Tonnen Silage zu Biogas vergoren werden, das in Bioerdgas veredelt wird. Außerdem gibt es die Befürchtung, dass der Anlieferverkehr zu der Anlage gerade in der Haupterntezeit zu einer unzumutbaren Verkehrs-Belastung der Anwohner von Hilbringen, insbesondere für die in der Waldwieser Straße, führen könnte. Zwar hatte der Merziger Stadtrat notwendige Änderungen in Flächennutzungs- und Bebauungsplänen bereits auf den Weg gebracht. Diese Beschlüsse aus den März und Mai wurden jedoch jetzt von der Kommunalaufsicht in Frage gestellt, weil vorher eine Anhörung des Ortsrates von Fitten unterblieben ist - nach Auffassung der Kommunalaufsicht zu Unrecht. cbe