Haßloch/Merzig. Ein Handball-Spiel gewinnt man nicht im Angriff, sondern in der Abwehr. Eine alte Binsenwahrheit, die Berthold Kreuser bedenkenlos unterschreiben würde. "Wir haben heute ja gesehen, was passiert, wenn man hinten pennt", schimpfte der Trainer des Handball-Regionalligisten HF Untere Saar nach dem 31:33 (8:18) bei der TSG Haßloch. Während seine Mannschaft in den letzten zwei Auswärtsspielen bei den Titelanwärtern Kassel (22:42) und Gensungen (28:37) chancenlos war, war diesmal mehr drin. Die Ausgangsbedingungen waren nicht gerade optimal. So mussten die HF Untere Saar auf Peter Laux (Darm-Grippe) und Dennis Koppenburg (beruflich verhindert) verzichten. Den Job der etatmäßigen Kreisläufer übernahmen Maurice Duchene und später Mathias Bochem.Gerade Bochem, mit zwei Metern der längste Spieler im Team, erledigte die ungewohnte Aufgabe mit Bravour. Und das mit einem Handicap: Bereits beim Aufwärmen knickte er um und musste sich den rechten Fuß bandagieren lassen. Man merkte ihm die Schmerzen an, doch er hielt durch. Immer anspielbereit erzielte der zweifache Torschütze kurz vor dem Schlusspfiff auch das Tor zum 31:33-Endstand. "Der Junge hat gezeigt, was möglich ist, wenn man es wirklich will", lobte Kreuser. Dem Rest der Mannschaft warf er vor, anfangs zu nervös gespielt zu haben. Die einfachsten Abläufe gingen daneben. Die Deckung war zu löchrig. Im Angriff wurden massenhaft Chancen versiebt. Erst in der zweiten Halbzeit stimmte der Einsatz. Angeführt von den Torjägern Jens Ehrich und Andreas Dörr (beide sechs Tore) gelang den Handballfreunden am Ende noch eine erträgliche Ergebnis-Korrektur. "Diese Einstellung von der ersten Minute an, und wir hätten hier beide Punkte geholt", so Kreuser. ros