Wort zum Alltag Auf den Blick nach vorn kommt es an

Nun ist die WM für Deutschland also gelaufen. Schade eigentlich. Nicht, weil die Nationalelf schon in der Vorrunde ausgeschieden ist. Na ja, doch, auch. Aber viel mehr bedauere ich, dass für viele damit die ganze Weltmeisterschaft uninteressant wurde.

Dabei bietet sie doch einige Überraschungen dieses Mal.

Schlimm finde ich auch die viel Häme, die auf die Verlierer niederregnet, und die eilige Suche nach Schuldigen. Analyse ist wichtig, wir wissen: „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel.“ Doch genau dieser Satz macht den Unterschied zum allgemeinen Geschimpfe deutlich: Worauf es ankommt, ist der Blick nach vorn. Das gilt nicht nur für den Fußball, sondern ebenso für politische und gesellschaftliche Fragen und auch für persönliche Belange.

„Sät nach dem Maß der Gerechtigkeit, erntet nach dem Maß der Liebe! Macht einen neuen Anfang wie der Bauer, der ein neues, ausgeruhtes Stück Land unter den Pflug nimmt! Es ist Zeit, dass ihr zu mir, dem Herrn kommt und fragt, was ich will. Dann komme ich zu euch und werde Glück und Segen auf euch regnen lassen!“ Das sagte der Prophet Hosea vor über 2700 Jahren. Im Juli ist dieser Bibelvers Monatsspruch, als solcher mahnt und ermutigt er uns. Angemahnt werden Gerechtigkeit und Liebe im Umgang miteinander; Gerechtigkeit und zufriedenstellende Ergebnisse für unsere Belange werden uns versprochen. Das eine geht nicht ohne das andere. Nur die eigenen Bedürfnisse im Blick zu haben, ist moralisch falsch und obendrein nicht konstruktiv. Neues tut sich nur auf, wenn ich frage, was der Herr will: Wenn ich das große Ganze im Blick habe und eine lebenswerte Welt für alle anstrebe.

Wie das im einzelnen aussieht und wie dieses Ziel zu erreichen ist, darüber mögen die Meinungen auseinandergehen. Aber mit dem Ziel „Gerechtigkeit für alle“ vor Augen und dem Maß der Liebe gemessen wird das Suchen mit Finden gesegnet sein.

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