Arnold widerspricht Festivalmacher
Merzig. "Nicht 'Rock am Bach' hat Merzig den Rücken gekehrt. Wir haben Heiko Werno von der Festivalleitung in einem Schreiben am 9. Dezember vergangenen Jahres mitgeteilt, dass eine Vermietung des Geländes an 'Rock am Bach' aus verschiedenen Gründen nicht infrage kommt", sagte Joachim Arnold, Chef der Firma Musik und Theater Saar (M&T)
Merzig. "Nicht 'Rock am Bach' hat Merzig den Rücken gekehrt. Wir haben Heiko Werno von der Festivalleitung in einem Schreiben am 9. Dezember vergangenen Jahres mitgeteilt, dass eine Vermietung des Geländes an 'Rock am Bach' aus verschiedenen Gründen nicht infrage kommt", sagte Joachim Arnold, Chef der Firma Musik und Theater Saar (M&T). Auf dem Gelände des Zeltpalastes in den Saarwiesen war das Festival am 10. und 11. Juli 2009 über die Bühne gegangen. Und die Veranstaltung habe ihre Spuren hinterlassen: Müllberge hätten sich zuhauf getürmt, der Platz sei verwüstet gewesen, berichten die Verantwortlichen von M&T, Pächterin des Geländes. Und keiner der Macher von "Rock am Bach" habe nach dem Festival im vergangenen Jahr nur einen Finger krumm gemacht, um den Unrat zu beseitigen. Daher habe er die Reißleine gezogen. "Zudem haben wir die Veranstalter dringend gebeten, in ihren Publikationen nicht weiter auf das Gelände am Zeltpalast zu verweisen und damit fälschlich den Eindruck zu erwecken, die Veranstaltung finde dort statt", sagt Arnold. Dieser Aufforderung seien die Veranstalter trotz mehrmaliger Ermahnung lange nicht nachgekommen. Ins Reich der Märchen verweist Arnold auch die Aussage von Werno, dass die Organisatoren von "Rock am Bach" nicht gewusst hätten, dass M&T Pächterin des Geländes sei. Ausdrücklich widerspricht Arnold auch der Behauptung Wernos, die Festivalmacher hätten 2009 eine "hohe Miete" für die Nutzung des Geländes zahlen müssen. Weder für 2008 noch für 2009 sei Miete erhoben worden, wie M&T-Betriebsleiterin Aysel Kahraman betont. Nur die Nebenkosten habe man dem Veranstalter in Rechnung gestellt. In 2008 seien diese von der Stadt Merzig übernommen worden. Im vergangenen Jahr hätten sich die Forderungen auf 5250 Euro belaufen: 4500 Euro Nebenkosten und 150 Euro für Schäden im Zelt. 600 Euro seien für die Nutzung der Gastronomie-Ausstattung, beispielsweise des Küchencontainers, der mobilen Theken, inklusive Zapfanlage, der Kühlschränke, Tische, Stühle und Bierzeltgarnituren für drei Wochen fällig gewesen. Die Reinigung des Geländes und der Geräte hätten die Veranstalter ursprünglich selbst übernehmen wollen. Eine ganze Woche nach der Veranstaltung habe Musik und Theater Saar dies selbst erledigt. Problem wie in NunkirchenDie Veranstalter seien wohl überfordert gewesen, mutmaßt Betriebsleiterin Kahraman - ein Problem, das den Nunkirchern durchaus bekannt ist, wie Ortsvorsteher Jochen Kuttler berichtet. Bis 2007 war das Festival dort über die Bühne gegangen. "Die in 2007 gegenüber dem Ortsrat getroffene Vereinbarung, die Bolzplatzfläche unmittelbar nach 'Rock am Bach' wieder so herzurichten, wie sie vor dem Festival war, wurde indes nicht eingehalten," sagt Kuttler. "Das Festival an sich hat keinerlei Problem bereitet. Im Gegenteil. Es war akzeptiert und auch gewollt. Es ging hier vielmehr um die Art und Weise, wie Future Events mit den überlassenen Flächen umging und immer wieder neue Forderungen stellte", so der Ortsvorsteher. "Wir haben mit 'Rock am Bach' eine Veranstaltung für die Jugend nach Merzig holen wollen", sagt OB Alfons Lauer. Ihre Zusagen habe die Stadt dem Veranstalter gegenüber auch eingehalten - ganz gleich, ob es um die Bereitstellung des Platzes, eine Unterstützung durch den Bauhof sowie logistische Hilfen oder Presseveröffentlichungen ging. Alle von Werno genannten angeblichen Zusagen seitens der Stadt weist er als aus der Luft gegriffen zurück. Zudem verweist Lauer auf ein Schreiben an Werno, datiert auf Dezember vergangenen Jahres. "Damals habe ich ihm schriftlich nahe gelegt, einen alternativen Standort außerhalb von Merzig zu suchen."