Merzig-Wadern Zahl der Arbeitslosen stieg saisonbedingt

Merzig-Wadern · Im Kreis Merzig-Wadern blieb die Nachfrage nach Arbeitskräften im Dezember stabil, teilte die Agentur für Arbeit mit.

 Arbeitslose in der Region Merzig-Wadern

Arbeitslose in der Region Merzig-Wadern

Foto: SZ/Steffen, Michael

Im Landkreis Merzig-Wadern war im Dezember, wie die Agentur für Arbeit es in ihrem Monatsbericht einschätzt, „eine jahreszeitlich bedingte Abschwächung“ auf dem Arbeitsmarkt zu beobachten. 2287 Menschen ohne Beschäftigung waren demnach im zurückliegenden Monat gemeldet, das waren 181 mehr als im November. Die Arbeitslosenquote lag bei 4,1 Prozent und damit 0,3 Prozentpunkte über dem Wert des Vormonats. Gegenüber dem Vorjahr gab es einen Rückgang

„Der Arbeitsmarkt in der Region hat sich im abgelaufen Jahr in einer sehr stabilen Verfassung gezeigt. Trotz eingetrübter Konjunkturaussichten wird die anhaltende Nachfrage nach gut ausgebildetem Personal auch im Jahr 2019 einen leichten Abbau der Arbeitslosigkeit bewirken“, erwartet Jürgen Haßdenteufel, Leiter der Agentur für Arbeit Saarland. „Schon jetzt können Unternehmen immer häufiger Stellen für Fachkräfte und ihre Ausbildungsplätze nicht besetzen. Dabei können die Arbeitgeber schon jetzt ein Stück weit zur Entspannung beitragen und die Qualifizierungs- und Weiterbildungsangeboten nutzen, die wir ihnen anbieten,“ betont Haßdenteufel. „Mit dem Qualifizierungschancengesetz wird ab Januar die Weiterbildungsförderung Beschäftigter unabhängig von Ausbildung, Lebensalter und Betriebsgröße verstärkt.“ Damit solle vor allem Beschäftigten, die von Strukturwandel und Digitalisierung betroffen sind, eine Anpassung und Fortentwicklung ihrer beruflichen Kompetenzen ermöglicht werden.

Weitere Möglichkeiten biete ab Januar das Teilhabechancengesetz, mit dem Langzeitarbeitslose mit hohem Lohnkostenzuschuss eingestellt werden können. Geschickt eingesetzt, können sie Fachkräfte von einfachen Tätigkeiten entlasten und diese ihre eigentliche Fachkräftearbeit machen lassen. Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung. Bei der Agentur für Arbeit lag die Zahl der Arbeitslosen im Dezember bei 955, das waren 72 mehr als im November und genauso viele vor einem Jahr. Bei den Jüngeren unter 25 Jahren erhöhte sich die Arbeitslosigkeit um zwölf auf 123 im Vergleich zum Vormonat. Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl um 19 gestiegen. Die Zahl der Arbeitslosen in der Altersgruppe der über 50-Jährigen lag bei 463. Sie hat sich gegenüber dem Vormonat um 34 und gegenüber dem Vorjahr um 28 erhöht.

Beim Jobcenter im Landkreis Merzig-Wadern ist die Arbeitslosigkeit im Dezember ebenfalls gestiegen (plus 109 auf 1332). Damit lag sie um 54 unter dem Vorjahreswert. Die Zahl der arbeitslosen Jüngeren unter 25 Jahren lag im Dezember bei 111. Sie ist gegenüber dem Vorjahr um 26 gestiegen. 410 von Arbeitslosigkeit Betroffene waren 50 Jahre und älter. Ihre Zahl hat sich gegenüber dem Vorjahr um 32 verringert. 41,5 Prozent der beim Jobcenter registrierten Arbeitslosen sind gleichzeitig auch langzeitarbeitslos, also bereits länger als ein Jahr gemeldet. Aktuell sind 553 Personen langzeitarbeitslos. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Rückgang von 14,5 Prozent.

Die so genannte Unterbeschäftigung lag im Landkreis Merzig-Wadern im Dezember mit 3316 Personen um rund sechs Prozent unter dem Vorjahresniveau. Der Anteil der Arbeitslosen an der Unterbeschäftigung betrug 69 Prozent. In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie Teilnehmer an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik oder in einem arbeitsmarktbedingten Sonderstatus sind. „Diese Personen werden zur Unterbeschäftigung gerechnet, weil sie für Menschen stehen, denen ein reguläres Beschäftigungsverhältnis fehlt. Es wird unterstellt, dass ohne den Einsatz dieser Maßnahmen beziehungsweise ohne die Zuweisung zu einem Sonderstatus die Arbeitslosigkeit entsprechend höher ausfallen würde“, erläutert die Arbeitsagentur. Mit dem Konzept der Unterbeschäftigung werden Defizite an regulärer Beschäftigung umfassender erfasst und realwirtschaftliche bedingte Einflüsse auf den Arbeitsmarkt besser erkannt. Zudem können die direkten Auswirkungen der Arbeitsmarktpolitik auf die Arbeitslosenzahlen nachvollzogen werden.

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