Merzig-Wadern Niedrigste Arbeitslosigkeit seit 18 Jahren

Merzig-Wadern · Im Oktober hat sich die positive Entwicklung am Arbeitsmarkt im Landkreis Merzig-Wadern fortgesetzt. Das geht aus dem gestern veröffentlichten Monatsbericht der Agentur für Arbeit hervor.

(red) Ende Oktober waren demnach im Grünen Kreis  2184 Menschen ohne Beschäftigung gemeldet, 36 weniger als im September. „Das ist der niedrigste Arbeitslosenbestand in einem Oktober seit 18 Jahren“, hält die Arbeitsagentur fest. Die Arbeitslosenquote ist erneut um 0,1 Prozentpunkte gesunken und liegt nun bei 3,9 Prozent. Noch deutlicher sei die Verbesserung gegenüber dem Vergleichsmonat im Vorjahr: Hier gibt es einen Rückgang um 0,5 Prozentpunkte in der Quote und um rund 200 Personen in der absoluten Zahl.

„Den zu Ende gegangenen Monat bezeichnet der Volksmund gern als den ‚goldenen Oktober’. Diese Floskel trifft unabhängig von der Witterung auch für den Arbeitsmarkt zu“, erläutert Jürgen Haßdenteufel, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Saarland, die aktuellen Arbeitsmarktzahlen „Erfreulich ist, dass alle Personengruppen von dieser Verbesserung profitieren.“ Besonders deutlich falle die Aufwärtsentwicklung bei der jüngeren Generation aus. Haßdenteufel: „Das liegt vor allem daran, dass viele junge Menschen, die sich im Sommer nach dem Ende ihrer Schul- oder Berufsausbildung neu orientieren mussten, inzwischen eine Arbeitsstelle gefunden haben. Bei den Unternehmen der Region sind die frisch ausgebildeten Fachkräfte als  Mitarbeiter sehr willkommen. Ein nicht unerheblicher Teil der jungen Leute hat ein Studium aufgenommen, was sich ebenfalls positiv in den Arbeitsmarktzahlen bemerkbar macht.“

Bei der Agentur für Arbeit, die sich um die Vermittlung von Beziehern von Arbeitslosengeld (ALG) I kümmert, lag die Zahl der Arbeitslosen im Oktober bei 920, das waren sieben mehr als im September und 16 mehr als vor einem Jahr. Bei den bei der Arbeitsagentur gemeldeten Jüngeren unter 25 Jahren lag die Arbeitslosigkeit mit 120 um rund 30 unter Vormonatsniveau und um 15 über dem Vorjahreswert. In der Altersgruppe 50plus waren 425 Personen arbeitslos gemeldet, 5 mehr als vor einem Jahr.

Dagegen verzeichnete das Jobcenter im Landkreis, dass die Bezieher von ALG II (Hartz IV) und der Grundsicherung betreut, im Oktober einen Rückgang der Arbeitslosigkeit (minus 43 auf 1264). Damit lag diese um 14,5 Prozent unter dem Vorjahreswert. Die Zahl der Arbeitslosen unter 25 Jahren lag im Oktober bei 100. Sie ist gegenüber dem Vorjahr um acht gesunken. 386 von Arbeitslosigkeit Betroffene waren 50 Jahre und älter. Ihre Zahl hat sich gegenüber dem Vorjahr um 62 verringert. Weniger als die Hälfte der beim Jobcenter registrierten Arbeitslosen ist gleichzeitig auch langzeitarbeitslos, also bereits ein Jahr und länger registriert. Mit 533 Langzeitarbeitslosen beträgt ihr Anteil an allen Arbeitslosen 42 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr ist dies nach Angaben der Arbeitsagentur ein deutlicher Rückgang (minus 23 Prozent).

Die sogenannte Unterbeschäftigung lag im Landkreis im Oktober mit 3320 Personen um 8,0 Prozent unter Vorjahresniveau. Der Anteil der Arbeitslosen an der Un-
terbeschäftigung betrug 66 Prozent. „Hier werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch Personen abgebildet, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie Teilnehmer an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik oder in einem arbeitsmarktbedingten Sonderstatus sind“, erläutert die Arbeitsagentur. Diese Personen würden demnach  zur Unterbeschäftigung gerechnet, weil sie für Menschen stehen, denen ein
reguläres Beschäftigungsverhältnis fehlt. „Es wird unterstellt, dass ohne den Einsatz dieser Maßnahmen beziehungsweise ohne die Zuweisung zu einem Sonderstatus die Arbeitslosigkeit entsprechend höher ausfallen würde“, stellt die Agentur für Arbeit klar. Mit dem Konzept der Unterbeschäftigung werden nach ihren Worten „Defizite an regulärer Beschäftigung umfassender erfasst und realwirtschaftlich bedingte Einflüsse auf den Arbeitsmarkt besser erkannt“.

 Erfreuliche Aussichten am Arbeitsmarkt: Die Arbeitslosenquote im Landkreis Merzig-Wadern sank zum Vormonat noch einmal um 0,1 Prozent. Sie liegt jetzt bei 3,9 Prozent.

Erfreuliche Aussichten am Arbeitsmarkt: Die Arbeitslosenquote im Landkreis Merzig-Wadern sank zum Vormonat noch einmal um 0,1 Prozent. Sie liegt jetzt bei 3,9 Prozent.

Foto: dpa/dpaweb/Frank May

Der Stellenbestand im Landkreis blieb mit 884 Jobangeboten weiterhin hoch, hier wurde ein Plus von 5,4 Prozent zum Vorjahr verzeichnet. Die überwiegende Zahl der Jobangebote gab es im Handel, in der Zeitarbeit, im Gesundheits- und Sozialwesen, im Verarbeitenden Gewerbe, im Baugewerbe, im Gastgewerbe sowie im freiberuflichen/wissenschaftlichen/technischen Dienstleistungsbereich.

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